Nach Angaben der Polizei ist die Situation in Frankfurt am Main gefährlich. Foto: AFP

In Frankfurt/Main steht am Sonntag die größte Evakuierung der Nachkriegszeit an. Eine Bombe muss entschärft werden. Alle Entwicklungen bei uns im Newsblog.

Frankfurt/Main - Wegen der Entschärfung einer am Universitäts-Campus Westend entdeckten Luftmine müssen am Sonntag mehr als 60 000 Bürger ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Damit Einbrecher und andere Kriminelle das nicht ausnutzen können, will die Polizei bereits am Samstag mit mehr Kräften als sonst in den betroffenen Stadtteilen unterwegs sein.

Alle Entwicklungen zu den Geschehnissen in Frankfurt/Main gibt es bei uns im Newsblog:

Sonntag, 3. September, 18.30 Uhr: Die Weltkriegsbombe in Frankfurt/Main ist entschärft.

Sonntag, 3. September, 18.17 Uhr: Auch die zwei Sprengkapseln sind entfernt. Endgültige Entwarnung gibt es aber noch nicht.

Sonntag, 3. September, 17.28 Uhr: Nunmehr ist nach Angaben der Polizei Frankfurt/Main auch der dritte Zünder entfernt worden. Zwei Sprengkapseln seien allerdings noch nicht entfernt, die Gefahr mithin nicht gebannt. Die Sperrungen in den betroffenen Zonen bestehen weiterhin.

Sonntag, 3. September, 17.12 Uhr: Nach Angaben der Polizei Frankfurt/Main ist der zweite Zünder mittlerweile erfolgreich entfernt worden – die Sprengkapsel indes noch nicht. Die Situation sei weiterhin gefährlich.

Sonntag, 3. September, 16.40 Uhr:

Sonntag, 3. September, 15.05 Uhr: Der erste von drei Zündern der britischen Luftmine in Frankfurt ist entschärft. Das teilte ein Feuerwehrsprecher am Sonntag mit. Der Kampfmittelräumdienst hatte erst knapp 30 Minuten vorher mit der Entschärfung der gefährlichen mit 1,4 Tonnen Sprengstoff ausgestatteten Bombe beginnen können. Pro Zünder rechnen die Experten mit etwa einer Stunde, die gesamte Entschärfung sollte bis ungefähr 19.30 Uhr dauern.

Sonntag, 3. September, 14.27 Uhr: Endlich können Rene Bennert und Dieter Schwetzler ihre Arbeit aufnehmen. Die Sicherheitszone ist vollständig geräumt und die beiden Kampfmittelexperten können sich um die Zünder der Weltkriegsbombe kümmern. Noch könne man den Zeitplan einhalten, erklären Polizei und Feuerwehr.

Sonntag, 3. September, 14.19 Uhr: Ursprünglich wollten die Experten um 12.00 Uhr damit beginnen, die Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich zu machen. „Ich kann nur hoffen, dass dies rechtliche Folgen hat“, sagte der Chef der Frankfurter Feuerwehr, Reinhard Ries, sichtlich verärgert. „Wenn jemand am Fenster steht und winkt, ist das für mich Vorsatz.“ Er sprach von einer Mischung aus „Ignoranz und Dummheit“. „Wegen weniger als einem Dutzend Leuten ist jetzt die ganze Maschinerie angehalten.“ Seit Beginn der Evakuierung hätten Polizei und Rettungskräfte einen super Job gemacht „und diese Herrschaften verhageln uns alles“.

Auch Polizeichef Bereswill ist sauer: „Das ist ärgerlich, weil eine ganze Stadt davon betroffen ist, und einige den Eigensinn über das Allgemeinwohl gestellt haben - meiner Meinung nach eine Ungeheuerlichkeit.“ Einige Anwohner hätten sich zunächst versteckt und dann doch Angst bekommen und die Polizei gerufen.

Länger als erwartet dauerte es am Sonntag auch, hilfsbedürftige Menschen aus der Zone zu bringen. Das sei „super ärgerlich und super aufwendig“ gewesen, sagte ein Sprecher der Frankfurter Feuerwehr. Polizei und Rettungskräfte hätten am Morgen ausreichend Zeit und Kapazitäten gehabt, Hilfsbedürftige zu transportieren, man habe aber nichts von ihnen gewusst. „Erst wenn keine Meldungen mehr ankommen, können wir den Raum freigeben.“

Sonntag, 3. September, 14.05 Uhr: Weil einige Wenige das Sperrgebiet nicht verlassen wollen, verzögert sich die Entschärfung der Weltkriegsbombe in Frankfurt weiter. Polizei und Rettungskräfte sind sauer und prüfen rechtliche Konsequenzen.

Mindestens ein Anwohner sei in Gewahrsam genommen worden, weil er seine Wohnung nicht freiwillig verlassen hatte, sagte Polizeipräsident Gerhard Bereswill am Sonntag. Die Feuerwehr habe die uneinsichtige Person mit einer Drehleiter über den Balkon rausholen müssen. Zwei kleinere Gruppen hätten sich geweigert, aus dem Sperrgebiet zu gehen.

Sonntag, 3. September, 13.16 Uhr: Noch immer sind Menschen in der Sicherheitszone im Frankfurter Westend. Die Feuerwehr wird langsam ungeduldig, erste Festnahmen soll es sogar gegeben haben. 65000 Menschen wollen bis zum Abend nach der Entschärfung wieder nach Hause, einzelne Betroffene blockieren die Arbeiten.

Sonntag, 3. September, 12.06 Uhr : „Wir liegen im Plan“, verkündet die Frankfurter Feuerwehr. In Kürze werden die beiden Kampfmittelexperten mit der Entschärfung der Bombe beginnen können.

Sonntag, 3. September, 11.45 Uhr : Auch die Polizei in Frankfurt erhält Botschaften und teilt dies über Twitter mit:

Sonntag, 3. September, 11.42 Uhr : Manche Anwohner des Sperrgebiets nehmen die Evakuierung mit Humor:

Sonntag, 3. September, 11.39 Uhr: Es sind immer noch Menschen in dem gesperrten Gebiet, doch die Polizei kann mittlerweile mit einem Hubschrauber, der mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, die letzten Bewohner ausfindig machen. Bisher gehen die Einsatzkräfte noch davon aus, dass die Entschärfung der Bombe wie geplant um 12 Uhr beginnen kann. (kdo)

Sonntag, 3. September, 10.02 Uhr: Die größte Evakuierungsaktion aller Zeiten läuft mit Verzögerung. Manche Bewohner im Frankfurter Norden wollen einfach ihre Wohnungen nicht verlassen, obwohl in ihrer Nähe eine 1,4 Tonnen schwere Bombe liegt, die von 12 Uhr an entschärft werden soll. 65000 Menschen müssen evakuiert werden. Frankfurts Museen haben geöffnet, zahlreiche Privatpersonen haben zum Brunch in ihre Wohnungen eingeladen, andere haben ihre Wohnungen für Evakuierte zur Verfügung gestellt. „Frankfurt rückt zusammen“, meldet der Hessische Rundfunk, der live im Fernsehen und Rundfunk berichtet, obwohl auch die Zentrale des Senders von der Evakuierung betroffen ist. (kdo)

Sonntag, 3. September, 8.35 Uhr:

Am frühen Sonntagmorgen war die Stimmung in Frankfurt zunächst sehr entspannt. Viele Menschen hatten ihre Häuser offenbar schon am Samstag verlassen. Die Behörden hoffen, dass alle Menschen freiwillig die Sperrzone räumen. Ansonsten könnte der Zeitplan für die Entschärfungsaktion durcheinandergeraten. Die Patienten von zwei Krankenhäusern und die Bewohner mehrerer Altenheime waren bereits am Samstag in Sicherheit gebracht worden.

Weil die alte Weltkriegsbombe mit 1,4 Tonnen Sprengstoff bei einer Explosion große Schäden anrichten könnte, hatten sich die Behörden zu der umfangreichen Evakuierung entschlossen. Die Bombe war bei Bauarbeiten nahe dem Campus Westend entdeckt worden.

Sonntag, 3. September, 8.10 Uhr:Die größte Evakuierungsaktion der deutschen Nachkriegsgeschichte wegen einer Bombenentschärfung in Frankfurt hat nach Angaben der Polizei ohne größere Probleme begonnen. Alles verlaufe bislang nach Plan, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Mehr als 60 000 Anwohner waren ab 6.00 Uhr aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen.

Ab 8.00 Uhr will die Polizei kontrollieren, ob sich wirklich niemand mehr in der Sperrzone im Umkreis von 1,5 Kilometern rund um den Fundort der 1,8 Tonnen schweren Luftmine befindet. Mit Lautsprecherdurchsagen will die Polizei Menschen warnen, die sich dann immer noch in ihren Wohnungen befinden. Auch ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera soll zum Einsatz kommen.

Gegen Mittag soll dann die Entschärfung des Sprengkörpers beginnen. Die Experten rechnen mit einer Dauer von mehreren Stunden.

Samstag, 2. September, 14.29 Uhr: Einen Tag vor der Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Frankfurt ist in der Bankenstadt die größte Evakuierung in der Geschichte der Bundesrepublik angelaufen. Patienten aus zwei Krankenhäusern in der Sperrzone wurden am Samstag verlegt, wie Sprecher von Polizei und Feuerwehr berichteten. „Bislang gab es keine Probleme“, sagte ein Polizeisprecher. Außer den beiden Krankenhäusern müssen noch zehn Altenheime geräumt werden.

Samstag, 13.34 Uhr: Die Evakierung der Bombe in Frankfurt bringt einige Schwierigkeiten mit sich. Wir haben uns mit einer ortsansässigen Familie unterhalten, wie diese sich auf den Tag vorbereitet. Das ganze Interview lesen Sie hier.