Zieht viele Fans an: Gisbert zu Knyphausen in Böblingen Foto: factum/

Fast verzehnfacht hat sich die Zahl der Besucher bei den Böblinger Songtagen. Dafür sorgen bekannte Headliner aus der Singer- und Songwriter-Szene. Das städtische Festival hat sich etabliert.

Böblingen - Die Böblinger Songtage haben sich offensichtlich etabliert. „Es war fantastisch“, lautet die Bilanz von Andreas Wolfer. Die sechste Ausgabe des Festivals war nämlich erstmals nahezu ausverkauft, berichtet dessen Organisator. Am Donnerstag und am Samstag waren alle Tickets weg, am Freitag gab es noch ein paar Restkasten. Rund 350 Gäste haben an jedem Tag die Konzerte besucht, das ergibt zusammen mehr als 1000 Besucher an den drei Tagen. „Das ist schon klasse“, findet Andreas Wolfer. Laut dem Abteilungsleiter vom städtischen Kulturamt sind zur Premiere der Songtage insgesamt nur 150 Zuhörer gekommen.

Bei den Künstlern eine Schippe drauf gelegt

Dieses Jahr hat Andreas Wolfer bei den Künstlern allerdings auch eine Schippe drauf gelegt. Am Samstag trat Gisbert zu Knyphausen auf, der in der Singer- und Songwriter-Szene sehr bekannt sei, erklärt der Programmmacher. Am Donnerstag zog Sarah Lösch die Zuhörer an, auch Alin Coen, die am Freitag auftrat, habe sich mittlerweile ein Stammpublikum erspielt. „Wir haben die Headliner etwas teurer gebucht als bisher“, erklärt er, durch ihren höheren Bekanntheitsgrad wurden dann auch mehr Karten verkauft. So zumindest lautet die Rechnung von Andreas Wolfer: Die Kämmerei erlaubte ihm, das Budget aufzustocken, wenn er gleichzeitig mehr Einnahmen durch den Ticketverkauf erzielt. „Wie es im Moment aussieht, wird das Festival die Stadt nicht mehr Geld kosten“, bilanziert er.

Im Kalender der Konzertgänger fest verankern

Sein Ziel ist es, die Songtage fest im Kalender der Konzertgänger zu verankern, bevor sie in den Urlaub fahren. „Ich will in Zukunft, dass die Leute kommen, weil sie wissen dass hier drei Tage lang gute Musik aus Deutschland geboten wird“, sagt er. Vom Ziel, die Konzerte zum Zehn-Jahr-Jubiläum der Songtage auf den Marktplatz zu verlegen, ist er dagegen wieder etwas abgekommen. Abgesehen vom Rechtsstreit, den die Stadt Sindelfingen wegen seiner Reihe „Sindelfingen rockt“ nun ausfechten muss, findet er die Musik in der alten Tüv-Halle „gut verortet“: Die familiäre Atmosphäre mache den Charme des Festivals aus, erklärt Andreas Wolfer. Außerdem seien die dahinter liegenden Wohngebiete dadurch vor dem Schall geschützt. Nur für die Bewohner am Seeufer sei der Lärm eine Belastung. Am Donnerstag und Freitag war um 22 Uhr Konzertschluss, am Samstag darf es bis 22.45 Uhr gehen. Größer könnten die Songtage deshalb nicht werden. „Das möchte ich aber auch nicht“, sagt Andreas Wolfer.