Sonderparteitag der AfD im Kongresszentrum in Böblingen. Foto: dpa/Marijan Murat

In Böblingen will der zerstrittene Landesverband einen neuen Vorstand wählen - und damit die lähmende Führungskrise überwinden. Aber die Gräben sind tief.

Böblingen - Der seit Monaten tobende Machtkampf in der AfD Baden-Württemberg steht vor einer Entscheidung. Auf dem Sonderparteitag am Samstag (ab 10.00 Uhr) in Böblingen wollen die Mitglieder einen neuen Vorstand wählen - und damit die Führungskrise überwinden. Das alte Führungsgremium hatte diese Woche den einstimmigen Beschluss gefasst, noch vor dem Parteitag zurückzutreten.

Der Landesvorstand wurde ein Jahr lang geführt von Fraktionschef Bernd Gögel und dem Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel. Zwischen den beiden Männern tobt ein lähmender Machtkampf.

In Böblingen werden Kampfkandidaturen um die Doppelspitze erwartet. Spaniel will erneut für den Parteivorsitz kandidieren, Gögel nicht mehr. Dafür tritt die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel, an - gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Martin Hess. Auch Vizefraktionschef Emil Sänze vom rechten Rand der Partei strebt nach dem Landesvorsitz.

Gögel gilt als gemäßigt

Gegen das zweitägige Treffen der Rechtspopulisten wollen zum Auftakt am Samstag mehrere Hundert Menschen demonstrieren.

Gögel, der die Mehrheit der Vorstandsmitglieder hinter sich hatte, gilt als gemäßigt. Der Bundestagsabgeordnete Spaniel suchte in der Vergangenheit immer wieder die Nähe zum völkisch-nationalistischen Flügel von Rechtsaußen Björn Höcke.