Drei Menschen starben am 14. September in Villingendorf. Foto: dpa

Hat der mutmaßliche Dreifachmörder von Villingendorf seine Ex-Freundin am Leben gelassen, damit sie lange leidet? Die Staatsanwaltschaft geht davon aus. Nächste Woche startet der Prozess.

Rottweil - Kurz vor dem Start des Verfahrens gegen den mutmaßlichen Dreifachmörder von Villingendorf am 16. März geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Angeklagte ganz bewusst nicht auf seine ehemalige Lebensgefährtin schoss. „Sie sollte am Leben bleiben und für den Rest ihres Lebens an dem Verlust ihres Kindes und ihres neuen Partners sowie dessen Angehörigen leiden“, zitierte eine Sprecherin des Landgerichts Rottweil aus der Anklage. Das Landgericht Rottweil hat 18 Verhandlungstage bis 26. Juni angesetzt.

Am Abend des 14. September soll der laut Gericht heute 41 Jahre alte Angeklagte mit einem Gewehr seinen sechsjährigen Sohn, den neuen Freund seiner Ex-Partnerin sowie dessen Cousine erschossen haben. Sie feierten gerade die Einschulung des Jungen. Der Angeklagte habe es nicht akzeptiert, dass sich die Mutter des gemeinsamen Kindes im Februar 2017 von ihm trennte. (Az.: 1 Ks 10 Js 10802/17)

Fünf Tage auf der Flucht

Der Sechsjährige und der 34 Jahre alte neue Freund der ehemaligen Lebensgefährtin des Angeklagten starben noch am Tatort, die 29-jährige Frau wenig später im Krankenhaus. Nach fünftägiger Flucht wurde der Mann gefasst. Er soll seine Ex-Freundin schon vor der Tat mehrfach bedroht haben. Ein Annäherungsverbot hielt er nicht ein. Die Anklage gegen den Kroaten lautet auf Mord in drei Fällen. Zudem soll er gegen das Waffengesetz verstoßen haben. Das Gewehr hat er laut Anklage im August 2017 in Kroatien oder Serbien gekauft.