An der Theodor-Heuss-Straße blitzt es nicht mehr ganz so oft. Foto: 7aktuell/Simon Adomat

Die Raserstatistik der Landeshauptstadt hat einen neuen Spitzenreiter: Die Blitzer an der Theodor-Heuss-Straße haben nicht mehr die meisten Treffer. Jetzt blitzt es häufiger im Süden der Stadt.

Stuttgart - Es ist nicht so, dass alle Autofahrer schon gemerkt haben, dassan der Theodor-Heuss-Straße die Blitzer stehen. Immerhin 71 580 Autofahrer (2017: 96 604) wurden dort im vergangenen Jahr beim Vorbeirasen fotografiert, der schnellste Fahrer hatte dabei 94 Stundenkilometer auf dem Tacho. Jedoch ist diese Anlage nicht mehr der stationäre Blitzer in der Stadt, der am häufigsten ausgelöst hat.

Die beiden Anlagen am Schattenring haben stark aufgeholt. Dort lösten zu schnelle Autofahrer die Blitzer 78 687 mal aus, im Jahr davor waren es 62 617 gewesen. Diese Zahlen hat die Stadt in einer Statistik erhoben, die unserer Zeitung vorliegt. Die Spitzengeschwindigkeit dort wurde mit 128 Stundenkilometern gemessen. Der Anstieg sei damit zu erklären, dass die Anlagen am Schattenring das ganze Jahr über mit Messeinsätzen bestückt gewesen seien – es stehen mehr Blitzer in der Stadt, als es Messeinsätze gibt. Sie werden regelmäßig ausgetauscht. Der schnellste Raser des vergangenen Jahres wurde mit Tempo 146 an der B 27 bei Zuffenhausen erwischt.

Eines haben der schnellste Fahrer von Zuffenhausen und der Spitzenreiter vom Schattenring gemeinsam: Sie mussten vorübergehend aufs Autofahren verzichten. Denn sie gehörten zu den Autofahrern, die ihren Führerschein abgeben mussten. Diese Sanktion wurde im Jahr 2018 insgesamt bei rund 950 Fahrern verhängt. Das ist dann der Fall, wenn man innerorts die erlaubte Geschwindigkeit um mehr als 30 Kilometer pro Stunde überschritten hat. In dieser Sparte hat die Theodor-Heuss-Straße mit ihren beiden Anlagen immer noch den ersten Platz inne: 220 Fahrverbote wurden nach Verstößen dort im vergangenen Jahr verhängt. Das ist ein deutlicher Rückgang: 2017 waren es noch 390. Am Schattenring waren es mit 110 Fahrverboten (2017: 80) halb so viele.

Neu dabei ist ein teilstationärer Blitzer im Anhänger

Die Stadt unterscheidet zwischen den festen Anlagen – zu denen Blitzer wie an der Partymeile Theodor-Heuss-Straße oder an der Einfallstraße am Schattenring zählen – und der mobilen Überwachung. Doch 2018 ist eine neue Kategorie dazugekommen: Mit dem Blitzeranhänger, der seinen ersten Einsatz am Neckartor hatte, kam ein erster sogenannter teilstationärer Blitzer hinzu. Diese haben für die Verkehrsüberwachung den Vorteil, dass man sie – im Gegensatz zu normalen mobilen Anlagen – an diversen Stellen einsetzen kann, ohne Personal dort abzustellen. 23 863 mal löste dieser teilstationäre Blitzer beim Neckartor aus. Er stand dort im Rahmen eines Modellprojektes. Er sollte überwachen, ob sich die Autofahrer an Tempo 40 halten. Damit soll der Verkehr stetig fließen und somit weniger Schadstoffe in der Luft verursachen. 23 863 Autofahrer hielten sich nicht daran. 47 von ihnen wurden mit einem Fahrverbot belegt. Der Schnellste war am Neckartor mit Tempo 87 unterwegs.

Die mobilen Anlagen blitzten etwas seltener, seien jedoch in einer nahezu identischen Anzahl von Einsätzen aufgebaut gewesen: Sie lösten in 97 306 Fällen aus. Das ist etwas weniger als im Vorjahr, als der Wert bei 99 272 Verstößen lag. Der Großteil lag mit 97 Prozent im Verwarnungsbereich. 221 Fahrverbote wurden aufgrund mobiler Kontrollen verhängt. Die Zahl aller gemessenen Geschwindigkeitsverstöße ist ebenfalls leicht gesunken. Es waren 411 792 im Vergleich zu 420 367 im Jahr 2017.