Mulgheta Russom ist blind, er ist aber auch Fußballer der deutschen Nationalelf im Blindenfußball und Fitnesstrainer. Wir haben ihn bei seiner Arbeit und auf dem Spielfeld mit der Kamera begleitet.

Stuttgart - Seit mehr als 20 Jahren ist er blind, seit 14 Jahren spielt er Blindenfußball und seit zehn Jahren ist er auch als Fitnesstrainer tätig. Der Stuttgarter Mulgheta Russom lässt sich nicht von seiner Behinderung einschränken. Wo andere Menschen sehen, muss er fühlen, hören und riechen – Mulgheta spürt seine Umwelt und dabei entgeht ihm kaum etwas.

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Das weiß auch Ingeborg Gaiß, die bei Mulgheta im Fitnessstudio trainiert. „Wenn ich mich am Gerät falsch bewege oder wenn ich einen Rundrücken oder ein Hohlkreuz oder irgendwas Falsches mache, dann fasst er mich an, und sagt: ‚Du, das ist falsch, du musst den Bauch einziehen oder Anspannen oder Luft holen’ – das find ich einfach positiv.“

Keine Berührungsängste auf dem Fußballfeld

Im Blindenfußball ist Mulgheta deutscher Nationalspieler und mit dem MTV Stuttgart spielt er in der Bundesliga. Bei den Matches auf dem mit Banden umzäunten Feld gibt es wenig Berührungsängste zwischen den Spielern. Damit trotzdem nichts passiert, muss viel kommuniziert werden. „Voy“ rufen sich die Spieler immer wieder zu, um zu signalisieren, wo sie stehen. Mithilfe von Trainer, sehendem Torwart und Tor-Guide können sich die Spieler außerdem orientieren und Tore schießen.

Wie so ein Spiel abläuft und wie sich der blinde Fußballprofi im Arbeitsleben zurechtfindet, zeigen wir im Video.