Ryanair hat eine Liste mit allen Flugstreichungen bis Ende Oktober veröffentlicht. Foto: AP

Die Fluggesellschaft Ryanair hat eine Liste mit rund 2000 gestrichenen Flügen bis Ende Oktober veröffentlicht. Berichte, wonach Ryanair mit einem Pilotenmangel kämpfe, wies der Konzern zurück.

Berlin - Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair hat nach heftiger Kritik von Kunden und aus Brüssel eine vollständige Liste mit rund 2000 Flugstreichungen bis Ende Oktober veröffentlicht. Betroffene Kunden würden zudem per E-Mail benachrichtigt, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Die Liste der Flugstreichungen lässt sich über die Website von Ryanair einsehen.

Hier geht es zur Liste der annullierten Flüge.

In Deutschland waren demnach allein am Dienstag sechs Starts und Landungen betroffen. Gestrichen wurden Flüge auf den Strecken von Köln und Nürnberg nach Mailand sowie von Berlin-Schönefeld nach Dublin.

„Dieses Chaos ist auf unser eigenes Handeln zurückzuführen“, teilte Ryanair-Chef Michael O’Leary mit und bat die Kunden um Entschuldigung. Zugleich wies er darauf hin, dass „weniger als zwei Prozent aller Kunden“ von Flugstreichungen in den nächsten sechs Wochen betroffen seien. Hintergrund der Annullierungen sind seinen Angaben zufolge „Schwierigkeiten mit der Planung des Jahresurlaubs unserer Piloten für September und Oktober“. Zum Start des Winterflugplans im November werde sich die Lage wieder normalisieren.

„Ryanair hat keinen Mangel an Piloten“, erklärte O’Leary. Damit wies er Berichte zurück, wonach Ryanair mit einem Pilotenmangel kämpft. Die Fluggesellschaft Norwegian Air hatte erklärt, in diesem Jahr seien 140 Ryanair-Piloten zu der skandinavischen Konkurrenz gewechselt. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) erklärte, Ryanair habe eine hohe personelle Fluktuation, weil die Airline niedrigere Gehälter zahle als die Wettbewerber.

Ryanair hatte am Freitagabend bekanntgegeben, dass in den kommenden sechs Wochen bis zu 2100 Flüge ausfallen werden. Daraufhin beschwerten sich zahlreiche Kunden in sozialen Netzwerken, nicht rechtzeitig informiert worden zu sein. Auch die EU und die britische Regierung rügten Ryanair und drängten die Airline zu Transparenz.