142 Meter lang, 20 Meter hoch: Olymp-Chef Mark Bezner vor dem neuen Logistikzentrum. Foto: Peter Petsch

Mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums am Stammsitz in Bietigheim hat der Hemdenhersteller Olymp die größte Investition der Firmengeschichte realisiert.

Bietigheim-Bissingen - Mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums am Stammsitz in Bietigheim hat der Hemdenhersteller Olymp die größte Investition der Firmengeschichte realisiert. Gut 40 Millionen Euro sind in das vollautomatisch gesteuerte Lager investiert worden. Firmenchef Mark Bezner sprach von einem „Meilenstein“ für das Unternehmen. Mit dem ebenso imposanten wie technisch innovativen Logistikzentrum werde Olymp seiner Rolle als Marktführer unter den Hemdenherstellern gerecht.

Das in fast zweijähriger Bauzeit aus dem Boden gewachsene Lagerhaus soll künftig die Olymp-Kunden in aller Welt mit hochwertigen Hemden, Polo-Shirts und Strickwaren beliefern. Mit den Geschäftspartnern wird an diesem Donnerstag auch die Einweihung des Logistikbaus gefeiert, der unmittelbar an die bestehende Firmenzentrale angedockt ist. Endgültig ausgebaut kommen in den elf jeweils 18 Meter hohen Regalgassen bis zu 265.000 Warenkartons mit nahezu vier Millionen Bekleidungsstücken unter. Geplant ist, von Bietigheim aus bis zu 400.000 Textilien pro Woche an Händler in aller Welt zu verschicken. Mit einem Mehrschichtbetrieb könnte die Leistungsfähigkeit der elektronisch gesteuerten Logistikanlage mindestens verdoppelt werden. „Eine schnelle, zuverlässige und reibungs-lose Lieferleistung ist eine unserer wesentlichen Kompetenzen für den Fachhandel und für die Konsumenten“, erklärte Mark Bezner bei einer Besichtigung am Mittwoch.

85 Mitarbeiter verpacken Ware

Der Olymp-Chef begründete den Bau mit dem dynamischen Wachstum des Hemdenherstellers. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Umsatz der Bietigheimer verdreifacht, in diesem Jahr strebt Olymp den Sprung über die 200-Millionen-Euro-Marke an. Ob ein Hemd in China, Kroatien oder Bangladesh geschneidert wurde, spielt beim Transport keine Rolle – an den Fachhandel wird es vom Stammsitz in Bietigheim aus verschickt. „Ein Standort in der Nähe eines Seehafen-Containerterminals wäre finanziell günstiger gewesen“, wertet der Firmenchef die Großinvestition auch als Bekenntnis zu seiner Heimatstadt. Olymp stelle einen soliden Wirtschaftsfaktor in der Region dar.

Stolz ist Olymp auf die nach eigenem Bekunden weltweit einzigartige Technik im neuen Logistikzentrum. Um auch Einzelbestellungen verschiedener Größen, Schnitte und Farben effektiv abwickeln zu können, wurde eine Mischung aus Shuttletechnik und Hängeförderung gewählt. Trotz aller Elektronik sind 85 Mitarbeiter nötig, um die Ware zu verpacken. Innovativ ist auch die Gebäudetechnik: Ein 640.000 Liter fassender Wassertank für die Brandschutz-Sprinkleranlage wird auch als Pufferspeicher für die Solarkollektoren und ein Blockheizkraftwerk genutzt, in mehr als 200 Bohrpfählen im Untergrund wird auch Geothermie als Energiequelle angezapft.