Denise Herrmann läuft vorneweg – damit die deutschen Biathleten weiter eine führende Rolle spielen, wird in die Zukunft investiert. Foto: AFP

Die deutschen Biathletinnen und Biathleten haben mal wieder eine erfolgreiche WM hingelegt. Das darf aber kein Ruhekissen sein, kommentiert unser Reporter zum Abschluss der Titelkämpfe in Östersund.

Östersund - Die Biathlon-WM 2019 ist Geschichte. Der neue König heißt Johannes Thingnes Boe, die Schweden waren frenetische und freundliche Gastgeber, die deutschen Skijäger haben sich absolut wacker geschlagen. Sieben Medaillen haben sie gewonnen, das bedeutet Platz zwei im Medaillenspiegel hinter den überlegenen Norwegern. Das ist erfreulich, und DSV-Chef Franz Steinle zurecht stolz auf das Erreichte. Allerdings ruht die Last, ein Podestanwärter zu sein, auf wenigen Schultern im deutschen Team. Oder um es sport-technokratisch zu formulieren: Die Breite in der Spitze ist gering. Das Frauen-Team reduziert sich auf Dauerbrennerin Laura Dahlmeier und nun auch Denise Herrmann, die sich zu einer Topbiathletin gemausert hat. Bei den Männern ist es lediglich Routinier Arnd Peiffer gelungen, eine Einzel-Medaille aus Schweden mitzunehmen.

Präpariert für die Zukunft

Die gute Nachricht: Der DSV hat erkannt, dass die Erfolge der WM 2017 und der Winterspiele 2018 sowie die Meriten dieser WM kein Ruhekissen darstellen, auf dem man sich es gemütlich machen darf. Heute werden die Stars von morgen geschaffen, das gilt im internationalen Spitzensport – und dieses Ziel hat der DSV fest im Visier. In der Nachwuchsförderung beschreitet der Verband neue Wege des Austausches, der Technologietransfer innerhalb der Sparten Alpin, Nordisch und Biathlon wird intensiviert und die Entwicklungsarbeit mit den Partnern und Sponsoren verstärkt, um sich auch in der Ausrüstung einen Vorteil zu verschaffen. Die Biathlon-Sparte ist gut in Schuss und gut präpariert für die nächsten Jagden auf Medaillen.