Das ehemalige Pflegeheim an der Olgastraße steht leer und wird demnächst grundlegend saniert und umgebaut. Foto: Sybille Neth

Der fast 21 Millionen Euro teure Umbau des Gebäudes an der Olgastraße soll im Frühjahr 2018 beginnen. Bis Herbst 2019 werden 86 Pflegeplätze, elf Mietwohungen für Senioren und Betreuungsplätze für 60 Kitakinder geschaffen. Der Vekehr wird durch die Bauarbeiten nicht behindert.

S-Süd - Geht alles nach Plan, werden im März 2018 die Bagger anrollen: Das Haus Martinus an der Olgastraße wird von Grund auf saniert und umgebaut. Seine Nutzung als Pflegeheim und mit einer katholischen Kita soll bleiben. Hinzu kommen Wohnungen für Senioren, die bei Bedarf später ins Pflegeheim wechseln können. Kürzlich haben Fred Waldner von der Caritas, die Bauherrin ist, der Architekt Henning Volpp vom ausführenden Büro GSP und Hermann Gartenmeier von der Gesellschaft für Projektmanagement die Pläne für das Gebäude aus den 1960er Jahren im Bezirksbeirat vorgestellt. Im Gegensatz zur ersten Präsentation des Projekts im Juli 2016 ernteten sie dieses Mal von allen Fraktionen und von Bezirksvorsteher Reiko Grieb weitestgehend Zustimmung. In dem dazwischen liegenden Jahr war am Entwurf einiges geändert worden.

Platz für 60 Kitakinder

86 Pflegeplätze – und damit weniger als zuvor – wird es in dem L-förmigen Gebäude an der Olga-und Bopserwaldstraße künftig geben. „Die Anforderungen an den Standard sind gestiegen. Jedes Zimmer braucht heute eigene Nasszelle“, erklärte Volpp den Schwund. Im zurückgesetzten Staffelgeschoss werden die elf Mietwohnungen für Senioren gebaut werden. Der Kitabereich wird erweitert und hat künftig Platz für 60 Kinder in verschiedenen Gruppen.

Die Fenster werden größer

Die Architekten machen sich das Gefälle der Bopserstraße zunutze. So bekommen die Kita am einen Ende und der Pflegebereich am anderen Ende ebenerdige Eingänge. Im Bereich der langen Front an der Olgastraße wird einiges von der Bausubstanz weggenommen, um Platz zur Straße hin zu gewinnen. Die Bushaltestelle wird integriert, und es werden Pkw-Abstellplätze für Ärzte und Sanitäter entstehen. Die Bezirksbeirätin Christiane Speyer (Grüne) kritisierte dies. Sie forderte dafür, die Stellplätze in der vorhandenen Tiefgarage zu nutzen. Diese haben aber Bestandsschutz, und die Erweiterung der Tiefgarage würde zu Lasten der Anzahl der Pflegeplätze gehen, erklärte Volpp. Die Fassade des wuchtigen Haus Martinus wird in ihrer Gestaltung den anderen Gebäuden im Quartier angeglichen. Deshalb wird sie mit Paneelen verkleidet, die Fenster werden nach unten erweitert, um den bisherigen schießschartenartigen Charakter aufzulösen.

Garten für Senioren und Kinder

Im rückwärtigen Außenbereich bleibt der Garten im Wesentlichen so wie er ist. Bäume werden nicht gefällt. Der Garten hat durch das Gefälle drei Ebenen. Im niederen Bereich auf dem Dach der Tiefgarage werden die Kitakinder ihren Außenbereich bekommen. Im oberen Teil des Gartens sind Sitzgelegenheiten für die Senioren mit Blick auf die Kita. Der Zugang zum Garten ist barrierefrei.

Statik verbietet Dachbegrünung

Der Bezirksbeirat Wolf-Dieter Wieland lobte: „Ein Pflegeheim und eine Kita zusammen, das hat einen besonderen Charme.“ Aus den Reihen des Gremiums kam auch der Wunsch nach der Begrünung des Daches. Dies jedoch ist aufgrund der statischen Vorschriften nicht möglich. Hermann Gartenmeier betonte: „Die Caritas hätte auch gerne Grün, und am Geld liegt es nicht.“

Keine Verkehrsbehinderungen

Wegen des Brandschutzes braucht das Gebäude eine Feuertreppe. Die soll zur Bopserwaldstraße hin angebracht werden. Dagegen haben die Nachbarn prostestiert, wie Volpp berichtet. Eine andere bauliche Lösung sei nicht möglich. Die Bauarbeiten werden einhalb Jahre dauern. „Beide Fahrspuren auf der Olgastraße wollen wir beibehalten“, sagt Gartenmeier. Außerdem wird die Baustelle durch einen Zaun verhüllt. Die Caritas als Bauherrin investiert 20,7 Millionen Euro. Die nicht mehr genutzte Kapelle wird abgerissen. Das nicht mehr zeitgemäße Gebäude steht derzeit leer. Die Kita ist eine Ersatzbleibe umgezogen. Von September 2015 an diente das Haus Martinus übergangsweise gut ein Jahr lang als Flüchtlingsunterkunft.