An Sonnentagen herrscht im Museum gehöriger Betrieb. Foto: Rudel/Archiv

Besonders für Familien soll das neue Programm des Freilichtmuseums Beuren noch attraktiver werden.

Beuren - Das neue Programm des Freilichtmuseums in Beuren ist ein echter Hingucker. Auf dem Deckblatt der Broschüre präsentiert ein stolzer Hahn seinen purpurroten Kamm. Doch soll das Tier die Menschen nicht nur dazu animieren, in der Broschüre zu blättern. Nein, der Hahn steht auch für das Schwerpunktthema „Haus und Hof“, mit dem die Museumsleiterin Steffi Cornelius und ihre Mitarbeiter vom 1. April an in die Saison starten.

Längst vergessene Alltagsgegenstände

Freilichtmuseen seien nun einmal die einzigen Museen, „die Häuser sammeln“, sagt Steffi Cornelius. Deshalb müsse dieses Thema noch stärker in den Mittelpunkt des Programms gerückt werden. Letzteres beschränke sich freilich nicht auf die Bauwerke an sich, sondern gehe beispielsweise auch auf längst vergessene Alltagsgegenstände in Haus und Hof ein, auf Heilpflanzen und Kräuter, die im Garten wachsen, oder Tiere, die dort gehalten wurden. Beispielsweise leben auf dem Museumsgelände prachtvolle Exemplare des Augsburger Huhns – einer Rasse, die laut Steffi Cornelius vom Aussterben bedroht ist.

Das Haus war zudem der zentrale Ort des Familienlebens, und Freilichtmuseen seien „Familienmuseen“, sagt Steffi Cornelius. Deshalb werde dieser Zielgruppe in der kommenden Saison ein noch attraktiveres Programm geboten. Eigentlich gebe es jeden Sonntag Sonderveranstaltungen, die vom normalen Besuch des Museums abweichen. Etwa die speziellen Familiensonntage, Handwerkervorführungen, eigens konzipierte Themenführungen und die insgesamt fünf Kinderferientage (zwei in den Pfingst- und drei in den Sommerferien). Etwas ganz Besonderes ist zudem eine Aktion von 3. auf 4. August, wenn die Kinder das Museum auch bei Nacht erleben können und im Heu schlafen.

Leckeres aus dem Museumsgarten

Vom ersten Maiwochenende an erhält außerdem das Thema Kräuter einen ganz besonderen Stellenwert. Zunächst wird beim Frühlingsmarkt gezeigt, wann, wo und wie Heil- und Gewürzkräuter gesät, gesteckt oder gesetzt werden. Zudem bietet das Museumsteam in Zusammenarbeit mit der Firma Schoenenberger Pflanzensaftwerk eine Kräutertour sowie eine Informationsveranstaltung zu Heilpflanzen an.

Neu sind auch die kulinarischen Themenabende in der Gaststätte des Freilichtmuseums in Beuren. Das neue Pächterpaar Luise Rohner und Emre Demiryüleyen tischt im Landhaus Engelberg Leckeres aus regionalen Zutaten auf – zum Teil stammen diese aus den Museumsgärten. Beispielsweise am 14. Juli, wenn das „Ess-ich Menü“ aufgetischt wird. An diesem Abend erfahren die Gäste, dass Essig das Essen nicht nur säuert, sondern den Speisen auch Charakter und Würze verleiht.

// Weitere Informationen im Internet unterwww.freilichtmuseum-beuren.de