Bettwanzen sind nicht gefährlich – aber lästig.. Foto: dpa

Bettwanzen werden häufig von Reisen mitgebracht und breiten sich dann im Schlafzimmer aus. Die blutsaugenden Parasiten sind dabei vor allem lästig. Aber wie wird man sie wieder los? Fragen an einen Experten.

Musberg - In den 50er und 60er Jahren galten sie in Deutschland noch als ausgerottet, doch in den vergangenen Jahren gibt es immer mehr Fälle von Bettwanzen“, sagt Dennis Hoffmann. Er ist bei der Schädlingsbekämpfungsfirma Walter Grönhoff in Musberg unter anderem für die Bekämpfung von Bettwanzen zuständig.

Wie fängt man sich Bettwanzen ein?

„In der Urlaubszeit nimmt die Anzahl der Fälle zu, in denen Verdacht auf Bettwanzen besteht“, sagt Hoffmann. Bettwanzen würden hauptsächlich durch Reisen eingeschleppt. „Dabei macht es keinen Unterschied, ob man in einer Skihütte in Österreich oder in einem Vier-Sterne-Hotel in Dubai war“, sagt er. Über den Koffer oder die Kleidung gelangten die Parasiten dann ins Schlafzimmer zu Hause.

Ob Winter oder Sommer sei den Tieren dabei egal. „Zwischen 20 und 25 Grad fühlen sie sich am wohlsten“, sagt Hoffmann, und diese Temperaturen herrschen in Wohnräumen normalerweise das gesamte Jahr über.

Woran erkennt man Bettwanzen?

Der Name der Tiere kommt nicht von ungefähr. „Bettwanzen halten sich zumeist im und am Bett auf“, sagt Hoffmann. Weil sie nachtaktiv seien, fänden sie so am besten Nahrung. Betroffene merken das an juckenden Stichen.

„Ein eindeutiges Indiz für Bettwanzen sind diese Stiche leider nicht“, sagt Hoffmann. Wenn dazu aber kleine Blutflecken an der Bettwäsche kämen und ein süßlicher Geruch in der Luft liege – „wie Marzipan“ – deute vieles auf Bettwanzen hin.

Sind Bettwanzen gefährlich?

Wirklich gefährlich seien die kleinen Parasiten nicht. „Es ist vor allem eine psychische Belastung“, sagt Hoffmann. Der Betroffene fühle sich in seinem Bett einfach nicht mehr wohl: „Man glaubt ständig, dass es einen juckt.“

Was kann man gegen Bettwanzen tun?

Ein Problem sei vor allen Dingen, dass man die Bettwanzen nicht so leicht wieder loswerde. „Man muss die gesamten Eiablagen finden“, sagt Hoffmann. „Sonst hat man die Tiere ein paar Tage später wieder im Bett.“

Hoffmann rät daher, sich im Verdachtsfall lieber gleich an einen Fachmann zu wenden. Der prüfe dann, ob sich tatsächlich Bettwanzen im Schlafzimmer ausgebreitet haben. In nur etwa zwei von sieben Verdachtsmomenten sei das auch der Fall. „Nur auf Verdacht machen wir nichts“, sagt Hoffmann.

Die Firma , für die Hoffmann arbeitet, geht mit Hitze gegen Bettwanzen vor. Wenn man chemische Mittel einsetze, könne man nämlich nie wissen, ob nicht doch irgendwelche Tiere überlebt hätten, sagt Hoffmann. Mit Hilfe von zwei Thermogeräten heizt er deshalb den betroffenen Raum auf mindestens 55 Grad Celsius.

„Nach zwei Stunden haben wir Gewissheit, dass in diesem Zimmer alles abgetötet ist“, sagt Hoffmann. Das schließe nicht nur die lebenden Tiere, sondern auch die Eier mit ein, da bei diesen Temperaturen jegliche Eiweißverbindung gerinnt.