Die beiden Tatverdächtigen sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Foto: Phillip Weingand/StZN

Ein 77 Jahre alter Mann aus dem Rems-Murr-Kreis geht beinahe Betrügern auf den Leim. In letzter Minute besinnt er sich und handelt richtig – dann klicken die Handschellen.

Fellbach - Seit Monaten kommt es in der Region Stuttgart immer wieder zu Wellen von Betrugsversuchen mit der Masche „Falsche Polizisten“. Immer wieder fallen Senioren auf die rhetorisch geschickten Schwindler herein. Nun ist der Polizei im Rems-Murr-Kreis ein seltener Fahndungserfolg geglückt.

Am Wochenende wurde ein 77 Jahre alter Mann aus Fellbach angerufen. Ein Unbekannter, der sich als Polizist ausgab, behauptete, dass das Vermögen des Senioren in Gefahr sei. Er überredete den Mann, Bargeld von der Bank abzuheben. Nach mehreren Anrufen kamen dem Senioren offenbar doch Zweifel, woraufhin er beim Polizeirevier Fellbach anrief und sich erkundigte.

Die beiden mutmaßlichen Betrüger werden festgenommen

Der Beamte am Telefon erkannte den Betrugsversuch, dem der Senior aufgesessen war, und konnte den Mann aufklären. Zusammen mit dem 77-Jährigen gelang es der Polizei tatsächlich, den Betrügern eine Falle zu stellen. Bei einer fingierten Geldübergabe am Montag konnten zwei mutmaßliche Geldabholer in Waiblingen festgenommen werden.

Die beiden 21- und 28-jährigen Tatverdächtigen haben die syrische beziehungsweise irakische Staatsangehörigkeit. Das ist insofern interessant, als dass die Polizei davon ausgeht, dass die Gruppen, die für die betrügerischen Anrufe verantwortlich sind, oft von regelrechten Callcentern in der Türkei aus operieren. Vor Ort übernehmen dann Geldabholer den Rest. Inwiefern auch die beiden Festgenommenen Teil eines solchen Netzwerkes sind oder ob sie auf eigene Faust handelten, sollen jetzt die Ermittlungen der Polizei zeigen.