Damit mehr Kinder einen Betreuungsplatz haben, plant die Stadt provisorische Kita-Container Foto: Hildenbrand

Wo und wie soll die Stuttgarter Stadtverwaltung zusätzliche Kindertagesstätten errichten? Die Antwort: Container auf der grünen Wiese könnten die Lösung sein. Derzeit prüft die Stadt die Aufstellung von zehn Provisorien für rund 600 Kleinkinder.

Stuttgart - Um dem von August an geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- bis dreijährige Kinder besser erfüllen zu können, plant die Stadt den raschen Aufbau von mehreren Provisorien im Stadtgebiet. Aktuell kursiert im Rathaus eine Liste von zehn möglichen Standorten für Kita-Container, wobei das Wort Container offiziell vermieden und ersatzweise von Kindertagesstätten in Systembauweise gesprochen wird. Nach Informationen der StZ werden vornehmlich Grünflächen in folgenden Gebieten auf ihre Tauglichkeit hin geprüft: Heßbrühlstraße und Österfeld in Vaihingen, Krehlstraße in Rohr, Eierstraße im Stadtbezirk Süd, Elwertstraße in Bad Cannstatt, Steinbeißstraße im Bezirk Nord, Entenweg in Zazenhausen, wo eine ausgediente Kita abgebrochen werden könnte, sowie in Weilimdorf die Standorte Molchweg, Mainzer Straße und der Platz des SG-Vereinsheims. Zudem wird offenbar in Weilimdorf und Giebel, wo der Bedarf groß ist, geprüft, ob man kurzfristig auch Schulhöfe für Kita-Provisorien nutzen könnte.

Offiziell werden die ins Auge gefassten Standorte nicht bestätigt. Für eine Debatte darüber sei es noch zu früh, heißt es im Liegenschaftsamt. Beim Baurechtsamt hat die Prüfung aber „höchste Priorität“, wie der stellvertretende Amtsleiter Rainer Grund betont. Schließlich hat der neue Oberbürgermeister Fritz Kuhn das Thema ganz oben auf die Agenda gesetzt. Bereits bis nächste Woche soll geklärt sein, wo man über Befreiungen und Ausnahmen zeitlich befristet Behelfsbauten aufstellen könnte.

Nach Auskunft von Jugendamtsleiter Bruno Pfeifle werden aber auch Provisorien nicht den ganzen Mangel beheben können, aktuell fehlten 1700 Plätze für Kleinkinder. Er hofft deshalb, dass der Rechtsanspruch auf Kinder bis zwei Jahre eingeschränkt wird, wie vom Städtetag gefordert. „Dann bräuchten wir gar keine Notlösungen“, so Pfeifle.