Einer von vielen Schandflecken der Stadt: Der Gebhard-Müller-Platz in Stuttgart. Unsere Bildergalerie zeigt eine Auswahl der hässlichsten Orte in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Überdimensionierte Straßen, triste Plätze und graue Betonklötze: Der Krieg und eine unglückliche Stadtplanung haben in der Landeshauptstadt viel zerstört. Das sind die hässlichsten Orte Stuttgarts.

Stuttgart - Ist Stuttgart schön? Ja, da sind sich wohl die meisten Bewohner der schwäbischen Landeshauptstadt sicher. Viele rühmen die einzigartige Kessellage der Stadt mit ihren lieblichen Hängen, kleinen Tälern und ausladenden Wäldern. Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.

Dennoch herrscht in Stuttgarter auch ein klarer Konsens darüber, dass viele Straßen, Plätze, Gebäude und teils ganze Quartiere nicht anders als mit dem Attribut „hässlich“ beschrieben werden können.

Diese Architektur vertreibt den Menschen

Über die Betonwüste der Hauptstätter Straße donnert der Verkehr, noch immer zerschneidet die hässliche B27 auf brachiale Weise die Stadt. Im Stadtgarten bröckelt der Betonbrunnen vor sich hin, und in der Innenstadt sorgen triste Hinterhöfe für ernüchternde Einblicke.

Da sind Verkehrskreuzungen, wie der Gebhard-Müller-Platz an der Staatsgalerie, der so lebensfeindlich ist, dass es einen schaudert. Oder die vielen Zweckbauten in den Bezirken. Gebäude, Brücken und Straßen, die nichts anderes sind als Schandflecke.

Der Mensch fühlt sich fremd in solcher Umgebung. Solche Plätze und Gebäude verfinstern das Gemüt. Diese Architektur vertreibt den Menschen.

Weg vom Mief der alten Zeit

Die Gründe für Stuttgarts hässliche Seiten? Zum einen hat der Krieg vieles von Stuttgarts alter Bausubstanz zerstört, eine manches mal unglückliche Stadtplanung hat ein Weiteres dazu getan. In der Nachkriegszeit wollte man weg vom Mief der alten Zeit, auch städtebaulich - und hat deshalb ganze Quartiere dem Erdboden gleichgemacht.

Zum anderen bestimmen heute zunehmend Investoren das große Bauen. Nicht die Ästhetik, sondern die Ökonomie und die Funktion sind bei ihren Planungen häufig die wichtigsten Kriterien.

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