Woche für Woche kommen neue Bücher auf den Markt. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Neuerscheinungen vor. Heute: „Babel“ von Kena Cusanit.
Stuttgart - Was taugt eigentlich „Babel“ von Kenah Cusanit, aktuell auf Platz 29 der „Spiegel“-Bestsellerliste?
Der Inhalt
Der deutsche Archäologe Robert Koldewey (1855–1925) steht vor einer biblischen Aufgabe: der Ausgrabung Babylons. Und als wäre das nicht genug, plagt ihn auch noch eine Blinddarmentzündung.
Der Autor
Kenah Cusanit – Jahrgang 1979, Altorientalistin und Ethnologin – wurde für ihre Gedichte und Essays bereits mehrfach ausgezeichnet. „Babel“ ist ihr erster Roman und war für den Leipziger Buchpreis 2019 nominiert.
Der Spannungsfaktor
Der Kampf gegen die Bürokratie, der Wettlauf mit Briten und Franzosen – und ja, die Blinddarmentzündung.
Der Gesprächsfaktor
Nofretete, Ischtar-Tor, Pergamonaltar: Wem gehört die Antike?
Die Leseprobe
„Koldewey wusste es nicht. Koldewey wusste nicht, ob der Turm in den Himmel gereicht hatte. Er wusste nur, dass er hatte in den Himmel reichen sollen und damit einer Idee ausgerechnet durch Höhe zu Standfestigkeit verhelfen.“
Das Niveau
Turmhoch, teilweise etwas bemüht.
Das passende Accessoire
Carl von Liebermeisters „Grundriß der inneren Medicin“, Tübingen 1901 – und ein Orientalistik-Studium.
Das Buch ist genau das Richtige für
Literaturkritiker.