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Bäcker Bodian macht die besten Baguettes von Paris - Bis zu 2000 Stück verkauft er am Tag.

Paris - Baguettes genießen in Frankreich einen ähnlichen Kultstatus wie Champagner oder Camembert. In Paris nimmt eine Jury jedes Jahr Dutzende Weißbrotstangen unter die Lupe. Der Sieger darf mit seinem Brot den Élysée-Palast beliefern.

Seine knusprigen und duftenden Meisterwerke messen exakt 65 Zentimeter und wiegen 300 Gramm. Sie sind geadelt mit einem Gütesiegel, das einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt: "Bestes Baguette von Paris". Djibril Bodian, Chefbäcker einer kleinen Boulangerie im 18. Pariser Arrondissement, ist der Schöpfer dieser Grand-Prix-Stangen.

Die Rue des Abbesses am Fuße des Künstlerviertels Montmartre, nicht weit von der Kirche Saint Jean, zählt mit ihren gemütlichen Cafés, Restaurants und Geschäften zu den lebendigsten Straßen des beliebten Quartiers. Hier hat der gebürtige Senegalese sein Geschäft. Seit er den begehrten Preis eingeheimst hat, gehen seine Brote weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. Die Pariser stehen Schlange vor dem "Grenier Õ Pain", dem Brotspeicher.

Besonders groß ist der Andrang auf dem Trottoir an Sonntagen, dann gehen mehr als 2000 Baguettes über die Ladentheke. "Wir haben unseren Verkauf um bis zu 40 Prozent gesteigert", frohlockt Meister Bodian, der seine langen Strähnen zu kunstvollen Zöpfen geflochten hat - nach dem Vorbild von Didier Drogba, dem Fußballstar von der Elfenbeinküste.