Naturschützer unter sich: Claus-Peter Hutter und Hans-Peter Grandl (rechts). Foto:  

Was Greta Thunberg fordert, macht Festwirt Hans-Peter Grandl schon lange. Er betreibt schon seit elf Jahren sein Festzelt nachhaltig und klimaneutral.

Stuttgart - Auf den ersten Blick sind sie ziemlich unterschiedlich. Die eine Schwedin, zierlich und 16 Jahre alt, der andere Schwabe, kräftig und 61 Jahre alt. Und doch haben Greta Thunberg und Hans-Peter Grandl mehr gemeinsam, als man denkt. Beide kümmern sich um den Zustand der Welt und wollen für ein besseres Klima sorgen. Schon vor elf Jahren setzte sich Grandl zum Ziel, sein Festzelt beim Frühlingsfest und beim Volksfest nachhaltig zu betreiben. Nun ist Nachhaltigkeit ja eine Worthülse, die jeder im Munde führt. Doch Grandl ließ Worten Taten folgen. Gemeinsam mit Claus-Peter Hutter, Präsident der in Ludwigsburg ansässigen Stiftung Nature-Life International, hat er ein Konzept erarbeitet. „Der Stromverbrauch ist leider nicht vermeidbar, aber wir versuchen, den Schadstoffausstoß zu minimieren und auf unsere Art zu kompensieren“, sagt Grandl. Gemeinsam mit der in Ludwigsburg ansässigen Stiftung Nature-Life International hat er das Konzept erarbeitet. Dieses sieht vor, dass die Lebensmittel, die per Lastwagen angeliefert und in seinem Festzelt angeboten werden, aus der Region stammen. So kommen Brot und Brezeln aus Waiblingen, das Fleisch liefert die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Das Bier hat ohnehin den kürzesten Weg, kommt es doch von Hofbräu aus Heslach. Zum anderen haben Grandl und Hutter genau ausgerechnet, wie viel Kohlendioxid anfällt. Der Stromverbrauch von 35 000 Kilowatt beim Volksfest entspricht 60 Tonnen Kohlendioxid. Dazu kommen 35 000 Kilometer, die Mitarbeiter und Lieferanten fahren. Dies entspricht 4375 Tonnen Kohlendioxid. Um dies zu kompensieren, finanziert der Festwirt pro Jahr die Aufforstung einer fünf Hektar großen Regenwaldfläche in Vietnam, Sri Lanka und auf den Philippinen. Insgesamt wurde seit der Gründung des Projektes 85 Hektar aufgeforstet. So wuchsen 42 500 neue Bäume. Der Wasenhocker findet, sollte Greta Thunberg mal den Weg nach Stuttgart finden, muss sie bei Grandl vorbeischauen. Gerne auch freitags beim Volksfest for Future.