Behinderteninitiative bringt Beauftragten mit Behinderung ins Spiel Foto: dpa

OB Fritz Kuhn hat sich dafür ausgesprochen, den ehemaligen Sozialamtsleiter Walter Tattermusch zum neuen Behindertenbeauftragten zu machen. Dem widerspricht eine Behinderteninitiative und plädiert für einen anderen Kandidaten.

Stuttgart - Seit November 2012 ist Ursula Marx ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt. Im Sommer wird die 70-Jährige auf eigenen Wunsch aus dem Amt scheiden. Ihr soll Walter Tattermusch, der ehemalige Leiter des Sozialamts, zum 1. Oktober nachfolgen. Dies hat Oberbürgermeister Fritz Kuhn Ende April bekannt gegeben.

Kuhn hält Tattermusch für einen „engagierten, vertrauensvollen Fürsprecher“ für Menschen mit Behinderung. In den 20 Jahren seiner Tätigkeit als Sozialamtsleiter habe er die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verantwortlich geleitet, den Beirat Inklusion initiiert und einen kommunalen Aktionsplans für Menschen mit Behinderung erarbeitet.

Nun bringt die Behinderteninitiative Zentrum selbstbestimmt Leben (ZSL) Friedrich Müller ins Gespräch. Müller ist seit seiner Geburt schwerbehindert und seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Behindertenarbeit engagiert. Das ZSL hatte bereits während der Diskussionen um die Neubesetzung in der Vergangenheit einen hauptamtlichen Behindertenbeauftragten fürs Rathaus gefordert, fand dafür aber im Sozialausschuss keine Unterstützer.