Muss unters Messer: Beachvolleyballerin Karla Borger Foto: Getty

Die Saison für das Beachvolleyball-Duo Karla Borger und Britta Büthe ist vorzeitig beendet. Karla Borger muss sich einer Bandscheiben-OP unterziehen. Die Olympia-Pläne sollen darunter aber nicht leiden.

Stuttgart - Das notgedrungene Ende beim Grand Slam in Yokohama, das verletzungsbedingte Aus bei den Europameisterschaften in Klagenfurt – all die mühsamen Versuchen, möglichst schnell wieder in den Sandkasten zurückzukehren und im Rennen um die Olympia-Tickets nichts zu verpassen sind vergebens gewesen. Beachvolleyball-Nationalspielerin Karla Borger (MTV Stuttgart) wird an diesem Freitag an der Bandscheibe operiert, die zuletzt immer wieder auf einen Nerv drückte und dabei starke Schmerzen verursachte. Der positive Effekt des vorzeitigen Saison-Aus: Der Grund der muskulären Probleme ist gefunden.

„Wir sind optimistisch gestimmt, nachdem wir wissen, woran wir sind, und was man dagegen tun kann“, sagt Karla Borger, Partnerin Britta Büthe ergänzt: „Wir beide haben schon vor der Saison gesagt, das es im Rahmen der Olympiaqualifikation darauf ankommt, wie man als Team mit Rückschlägen umgeht. Da haben wir ja schon Erfahrung gesammelt. Deshalb sind wir uns sicher, dass wir auch aus dieser Phase nur gestärkt hervorgehen können.“

Bereits drei Wochen nach dem Eingriff soll die 26-jährige Borger wieder mit dem Training beginnen können. Momentan wird an einer Lösung gearbeitet, damit Blockspielerin Büthe weiterhin im Turnierrhythmus bleiben kann. Eventuell startet die 27-Jährige beim letzten Grand Slam des Jahres im polnischen Olsztyn vom 25. bis zum 30. August mit einer Interims-Partnerin.

Derzeit suchen die Verantwortlichen des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV) nach einer praktikablen Lösung. Doch in Abwesenheit von Karla Borger können keine Punkte für die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 gesammelt werden, denn dies können die einmal vom Verband definierten Teams nur gemeinsam. „Die anschließenden Open-Turniere bis zum Ende des Jahres waren bei uns sowieso nicht fix eingeplant“, sagt Britta Büthe, „insofern fehlen wir jetzt nur bei zwei Grand Slams und können nach der Behandlungspause sofort mit der Vorbereitung auf die kommende Saison beginnen.“

Borger/Büthe liegen im nationalen Ranking derzeit auf Rang zwei hinter Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (Hamburger SV) und knapp vor Chantal Laboureur (MTV Stuttgart)/Julia Sude (VfB Friedrichshafen). Die Qualifikationsphase für die zwei Tickets für Rio de Janeiro läuft noch bis Mitte Juni 2016. In dem komplizierten Modus haben die zwölf besten Ergebnisse auf der World Tour am meisten Gewicht. Mit dem ersten Platz bei den Luzern Open, dem vierten Platz beim Grand Slam in St. Petersburg und zwei fünften Plätzen bei den Turnieren in Stavanger und Porec liegen Borger/Büthe als derzeitige Weltranglisten-Siebte immer noch gut im Rennen.