Der langjährige Leiter der Bayreuther Festspiele, Wolfgang Wagner, winkt in Bayreuth vor dem Festspielhaus den Zaungästen zu (Archivfoto vom 25.07.1999). Foto: dpa

Im Alter von 90 Jahren ist am Sonntag der langjährige Festspielleiter in Bayreuth gestorben.

Bayreuth - Der langjährige Leiter der Bayreuther Festspiele, Wolfgang Wagner, ist am Sonntag im Alter von 90 Jahren in Bayreuth gestorben. Das bestätigten die Bayreuther Festspiele auf ihrer Internetseite. Wagner habe sein ganzes Leben dem Erbe seines Großvaters Richard Wagner gewidmet, hieß es. Er habe mehr als ein halbes Jahrhundert lang die Geschicke der Bayreuther Festspiele gelenkt und gehe somit als dienstältester Intendant der Welt in die Geschichte ein.

Wolfgang Wagner hatte die Bayreuther Festspiele ab 1951 geleitet; zunächst mit seinem Bruder Wieland, nach dessen Tod 1966 als Alleinherrscher. Künstlerische Akzente setzte er vor allem durch Dirigenten und Gastregisseure. So verpflichtete er Dirigenten wie Daniel Barenboim, James Levine, Pierre Boulez und Christian Thielemann und holte provokante Regisseure wie Götz Friedrich, Heiner Müller, Christoph Schlingensief und Patrice Chereau auf den Grünen Hügel.

Im Kampf um seine Nachfolge in der Festspielleitung favorisierte Wagner zunächst seine zweite Frau Gudrun und die gemeinsame Tochter Katharina als Erben. Doch der Stiftungsrat der Festspiele wählte 2001 seine Tochter aus erster Ehe, Eva Wagner-Pasquier. Vater Wolfgang verweigerte daraufhin seinen Rücktritt. Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Gudrun bewarben sich die Halbschwestern Katharina und Eva schließlich gemeinsam um die Nachfolge ihres Vaters. Nach ihrer Wahl trat er im Sommer 2008 in den Ruhestand.