Das einlagige, raue Toilettenpapier war bei den Mitarbeitern nicht besonders beliebt. Manche brachten lieber weicheres Papier von zu Hause mit. Foto: dpa

Eine 4000-Einwohner-Gemeinde in Bayern hatte 2006 irrtümlich Klopapier für zwölf Jahre bestellt. Damit sparte sie letztlich 1000 Euro. Jetzt ist die letzte Rolle aufgebraucht.

Fuchstal - Eigentlich ein gutes Geschäft: Klopapier für zwölf Jahre im Voraus, macht rund 1000 Euro Ersparnis für die bayerische Gemeinde. Erst als ein Sattelschlepper mit Tausenden Rollen im Ort auftauchte, war klar, dass da etwas schief gelaufen war.

Ein Verwaltungsmitarbeiter der Gemeinde Fuchstal (Landkreis Landsberg am Lech) hatte bei der Bestellung schlicht die Größe der Verpackungseinheit ignoriert, wie Bürgermeister Erwin Karg, der Bürgermeister der knapp 4000-Einwohner-Gemeinde am Dienstag sagte. Wäre ein zweiter Lastwagen nicht gerade noch abbestellt worden, wäre der Klopapiervorrat sogar auf 24 Jahre angeschwollen.

Nun ist die letzte Rolle verbraucht

Die Lieferung aus dem Jahr 2006 war aber auch so schon für die kleine Gemeinde eine Herausforderung. Mehrere Tage lang verteilte ein vierköpfiges Team das Klopapier im Gesamtwert von 6000 Euro im Rathaus, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen.

„Nun ist die letzte Rolle verbraucht“, meldete Karg am Dienstag, nicht ganz ohne Genugtuung: „Wir konnten somit mehr als 1000 Euro sparen, da im Folgejahr die Holz- und somit Klopapierpreise gestiegen sind.“ Künftig wird es wieder Klopapier aus frischer Produktion geben, zweilagig und weiß. „Bis ich mich daran gewöhnt habe, dauert es bestimmt noch mal zwölf Jahre“, meinte Karg.