In einer Halle des Unternehmens Monsanto wachsen zu Testzwecken große Mengen Unkraut. Foto: dpa

Die Übernahme von Monsanto mag sich für Bayer wirtschaftlich rechnen. Dem Image hilft es nicht, denn viele Verbraucher sehen Unkrautvernichtungsmittel kritisch.

Leverkusen - U

nkrautvernichtungsmittel sind eine umstrittene Geschichte: Wer je versucht hat, in einem Baumarkt ein wirkungsvolles Mittel zu bekommen, weiß das. Dennoch ist es ein Bereich, der nach wie vor wächst, im Gleichschritt beinahe mit der Weltbevölkerung. Bald werden zwei oder drei Milliarden Menschen mehr auf der Welt leben als heute. Um sie zu ernähren, sind die Mittel, die Unternehmen wie Bayer oder Monsanto entwickeln, offenbar unverzichtbar. Das war auch die Triebfeder für die bisher größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je gemacht hat. 63 Milliarden US-Dollar geben die Leverkusener dafür aus, auf dem Markt der Pflanzenschutzmittel Marktführer zu werden. So mancher mag da den Kopf schütteln, nach der rein wirtschaftlichen Betrachtung kann die Rechnung aufgehen.

Ob sich der teure Deal lohnt, ist heute kaum abschätzbar

Ob es aber ausreicht, dass Bayer den Namen Monsanto von der Landkarte verschwinden lassen will, ist fraglich. Einige der Mittel, die die Amerikaner herstellen, sind sehr umstritten und haben das Image des Konzerns angeschlagen. Wie auch immer: Bayer steht nun auf zwei Beinen, dem auch nicht ganz unumstrittenen, aber notwendigen Pharmageschäft und dem Pflanzenschutz. Das ist auf jeden Fall besser, als nur auf ein Pferd zu setzen. Ob es wirklich so viel Geld wert war, wird sich erst in Jahren zeigen.