Umbruch und Unruhe bei Bundesligist Bayer Leverkusen: Interimscoach Sascha Lewandowksi übernimmt das Ruder. Derweil droht Sportchef Völler eine DFB-Strafe und der Mannschaft ein Umbau.

Umbruch und Unruhe bei Bundesligist Bayer Leverkusen: Interimscoach Sascha Lewandowksi übernimmt das Ruder. Derweil droht Sportchef Völler eine DFB-Strafe und der Mannschaft ein Umbau.

Leverkusen - Gut zehn Monate nach seinem freiwilligen Rückzug hat Interimscoach Sascha Lewandowski wieder das Training bei Bundesligist Bayer Leverkusen übernommen. Zwei Tage nach der Trennung von Sami Hyypiä begann der bisherige Nachwuchs-Chefcoach die Übungseinheit am Montagnachmittag mit einer kurzen Ansprache an die Profis. Lewandowski hatte sich mit dem Ende der vorigen Saison, als er mit Hyypiä noch eine Trainer-Doppelspitze gebildet hatte, in die Bayer-Talentschmiede zurückgezogen.

Als Co-Trainer steht ihm Fußballlehrer Peter Hyballa zur Seite. Hyballa trainierte einst den Zweitligisten Alemannia Aachen und war zuletzt bei Sturm Graz in der österreichischen Bundesliga tätig. Die Vereinbarung mit Bayer gilt wie bei Lewandowski für die verbleibenden fünf Spiele dieser Saison.

Zu Berichten in der „Bild“ und im Fachmagazin „Kicker“, dass sich der Vertrag des beurlaubten Hyypiä mit Leverkusen bei einer Platzierung unter den besten vier Vereinen automatisch verlängere, gab Bayer-Sprecher Dirk Mesch keine Auskunft.

Völler droht Ärger mit dem DFB

Bayer-Geschäftsführer Michael Schade bekräftigte nach der Trennung von Hyypiä, auch die Profis kritisch überprüfen zu wollen. „Wir werden viel verändern, uns verstärken und auch einige Amtsinhaber in der Mannschaft überdenken“, sagte Schade im Interview der „Westdeutschen Zeitung“ (Montag). Auch bei längerfristigen Verträgen gebe es eine „Lösung“.

Derweil droht Sportchef Rudi Völler Ärger mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der DFB-Kontrollausschuss nahm am Montag Ermittlungen wegen „unsportlichen Verhaltens“ gegen Völler auf. Nach dem 1:2 beim Hamburger SV hatte er die Schiedsrichterleistung von Bastian Dankert in der Sport1-Sendung „Doppelpass“ deutlich kritisiert: „Der 13. Mann des HSV war Herr Dankert. Wenn der HSV den Antrag stellt, dass Herr Dankert noch eines der letzten Spiele pfeift, werden sie definitiv nicht absteigen.“

Völler bestätigte die Ermittlungen des Kontrollausschusses. „Eigentlich wollte ich dazu nichts mehr sagen. Dann wurde ich telefonisch in die Sendung zugeschaltet“, sagte er der „Bild“. Als er die Bilder gesehen habe, sei es noch mal in ihm hochgekommen. „Es waren zwei klare Elfmeter, wir hätten das Spiel gewonnen.“ Zuletzt war Völler 2011 vom DFB-Sportgericht für eine Schiedsrichterschelte an Günter Perl mit einer Geldstrafe von 10 000 Euro belegt worden.