Der Gewa-Tower mit Hotel (im Vordergrund) ragt im Rohbau in den Himmel. Foto: Patricia Sigerist

Der Generalunternehmer des Gewa-Towers, die Baresel GmbH aus Leinfelden-Echterdingen, steht nach eigenen Angaben für einen Weiterbau des Wohnturms bereit. Die Arbeiten sollen „in absehbarer Zeit“ wieder aufgenommen werden. Sie seien unterbrochen worden, weil Zahlungen des Auftraggebers ausgeblieben seien.

Fellbach - Nach einigem Zögern hat sich auch der Generalunternehmer, die Baresel GmbH aus Leinfelden-Echterdingen zum Baustopp am Gewa-Tower geäußert. Die Baufirma zeigt sich zuversichtlich: „Fellbach soll seinen Gewa-Tower bekommen“, sagt Geschäftsführer Holger Wallisch auf die Anfrage unserer Zeitung. Das Bauunternehmen Baresel GmbH geht demnach davon aus, dass die Bauarbeiten „schon in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden können“. Genauer wollte die Baresel-Geschäftsleitung ihre Erwartungen allerdings nicht erläutern.

Die Arbeiten an dem Gebäudekomplex, das mit 107 Metern Höhe als dritthöchstes Wohngebäude Deutschlands gilt und neben den 66 Eigentumswohnungen auch noch in der Randbebauung ein Hotel umfasst, mussten zuletzt laut Wallisch „aufgrund ausstehender Zahlungen des Auftraggebers unterbrochen werden“. Auftraggeber ist die Gewa 5 to 1 GmbH und Co. KG aus Esslingen-Mettingen, die an diesem Montag einen Insolvenzantrag gestellt hat.

„Zuversichtlich, dass die weitere Finanzierung schnell geklärt werden kann“

Der Geschäftsführer der Baresel GmbH erläutert dazu: „Wir haben als Generalunternehmer die Bauarbeiten im Jahr 2014 aufgenommen. Der Rohbau ist weitgehend fertiggestellt. Die Baresel GmbH ist zuversichtlich, dass die Frage der weiteren Finanzierung des Bauvorhabens schnell geklärt werden kann. Wir stehen bereit, die Arbeiten dann zügig fortzuführen, damit die Wohnungen schnellstmöglich an die Erwerber übergeben werden können.“

Die Baresel GmbH mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen ist ein modernes, dienstleistungsorientiertes Unternehmen aus der Bauindustrie und erbringt mit insgesamt 500 Mitarbeitern komplexe Leistungen in allen Bereichen des Hoch-, Tief- und Schlüsselfertigbaus sowie im Tunnelbau.

„Insolvenz heißt nicht immer gleich Tod“, sagt Marc Warbanoff

Der geschäftsführende Gesellschafter der Gewa 5 to 1 GmbH und Co. KG, Marc Warbanoff, hat sich an diesem Dienstag dazu nicht geäußert. Gegenüber der Deutschen Presseagentur hatte er sich ebenfalls vorsichtig optimistisch geäußert über die Aussichten des Baus. „Insolvenz heißt nicht immer gleich Tod, sondern es wird eine Möglichkeit gesucht, in geordnete Bahnen zu kommen.“ In Schwierigkeiten sei die Firma gekommen, obwohl 45 von 66 Eigentumswohnungen verkauft worden seien, aber nicht die in oberen Etagen – also die deutlich teureren Wohnungen. Zur Pleite seiner Firma sagte Warbanoff: „Uns tut es unglaublich leid – wir sind ein Familienunternehmen aus der Region, die Insolvenz tut uns weh.“