Anwohner in Salach wehren sich gegen ein Neubauprojekt. Foto: Pascal Thiel

Der Gemeinderat hat das überarbeitete Baugesuch des Bau- und Sparvereins für Mehrfamilienhäuser im Panoramaweg abgesegnet. Die Nachbarn kündigen trotz der Änderungen zu ihren Gunsten weiteren Protest an.

Salach - Die Entscheidung des Gemeinderats, dem Baugesuch des Bau- und Sparvereins das Einvernehmen für seine Baupläne auf einer Baulücke im Panoramaweg zu erteilen, war bis auf eine Enthaltung einstimmig. „Wir hätten im Prinzip auch gar nicht anders entscheiden können“, sagt der Salacher Bürgermeister Julian Stipp. Denn der Bauträger halte sich mit seinem etwas überarbeiteten Baugesuch nun an die Vorgaben des Bebauungsplans. „Und damit hat er das Recht dort zu bauen. Hätten wir dagegen gestimmt, wäre diese Entscheidung von der Baurechtsbehörde wieder kassiert worden,“ so Stipp.

Martin Hofmann, der Sprecher der Bürgerinitiative, die seit Monaten gegen das Bauprojekt mobil macht, ist dennoch empört über die Entscheidung des Gremiums – ebenso wie viele Anwohner des Panoramawegs, wo die vier Mehrfamilienhäuser mit 25 Wohnungen entstehen sollen. „Der Gemeinderat hat uns im Stich gelassen, dabei soll er doch die Interessen der Bürger vertreten“, sagt Hofmann. Er sei total erschüttert und könne nicht begreifen, wie die Gemeinderäte zu dieser Entscheidung gekommen seien. Obwohl der Gemeinderat das Projekt abgesegnet hat, will die Bürgerinitiative noch nicht aufgeben. „Wir denken darüber nach, uns an den Petitionsausschuss des Landes zu wenden. Außerdem wollen wir uns einen Anwalt nehmen“, betont Hofmann. Die Chancen, das Projekt zu verhindern sind allerdings gering.

Dichtere Bebauung als eigentlich zulässig

Denn der Bauherr hat bereits einige Änderungen an seinen ursprünglichen Plänen vorgenommen und bewegt sich nun weitestgehend im Rahmen des Bebauungsplans für das Gebiet. Allerdings werden immer noch bei drei von vier Häusern die vorgegebenen Traufhöhen nicht eingehalten. Auch die geplanten Zisternen und eine 80 Zentimeter hohe Stützwand auf einer laut Plan nicht bebaubaren Fläche entsprechen nicht den Vorgaben und das rund 3000 Quadratmeter große Gelände wird etwas dichter bebaut als eigentlich zulässig wäre – die sogenannte Grundflächenzahl wird überschritten, es werden rund 100 Quadratmeter mehr bebaut als eigentlich erlaubt wäre. Der Gemeinderat hat dem Bau- und Sparverein in diesen Punkten Befreiungen vom Bebauungsplan erteilt. Denn die Überschreitungen des Bebauungsplanes seien geringfügig und bedeuteten keine Beeinträchtigung für die Anwohner, argumentierte das Gremium.

Anwohner rechnen mit Parkplatzproblemen

Die Betroffenen sehen das freilich völlig anders. Sie wollen sich auch dadurch nicht beschwichtigen lassen, dass der Bau- und Sparverein unter anderem die Zahl der Wohnungen von 30 auf nun 25 reduziert und ein Gebäude zusätzliche zwei Meter von den angrenzenden Wohnhäusern abgerückt hat. „Das kommt uns zwar entgegen“, gibt Hofmann zu. Aber insgesamt sei das Bauvorhaben immer noch deutlich zu groß für die Umgebung. Die Bürgerinitiative befürchtet – neben dem Ärger über die großen Gebäude, die aus ihrer Sicht nicht in das Wohngebiet mit Einfamilien- und Reihenhäusern passe –, dass es in den Sträßchen um den Panoramaweg zu einem Parkchaos kommen könne. Denn die geplante Tiefgarage bietet nur 25 Stellplätze, weitere zehn Parkplätze sind auf einem kleinen Platz an der Straße geplant. Aus der Sicht der Anwohner ist das deutlich zu wenig. Schon jetzt finde man im Panoramaweg kaum noch Stellplätze, sagt Hofmann. Bürgermeister Stipp räumt ein, dass der Parkdruck in dem Salacher Wohngebiet künftig steigt. „Das wird sich aber in einem zumutbaren Rahmen bewegen“, betont er.

Befürchtungen, dass es im Fall eines Brandes zu einer Katastrophe in dem Wohngebiet kommen könne, weist der Rathauschef derweil entschieden zurück. Die Anwohner kritisieren, dass die Feuerwehr drei der vier geplanten Gebäude nicht direkt anfahren können wird. Stipp hält dem entgegen, dass sich die Kommune intensiv mit mehreren Experten der Feuerwehr abgesprochen habe und diese alle versichert hätten, die Situation sei zwar nicht optimal, aber durchaus im Rahmen des zulässigen.