Nachdem die Baufirma Fahrion im Jahr 2006 in Insolvenz ging, hat die Möbelhauskette XXXLutz das Gelände erworben. Foto: Archiv

Zwischen der Stadt und der Möbelhauskette XXXLutz sind die Verhandlungen ins Stocken geraten. Die Möbelhauskette hatte das Gelände von der 2006 in Insolvenz gegangenen Baufirma Fahrion erworben.

Feuerbach - Eine Sporthalle, eine Mensa, Wohnungen, Gewerbebetriebe und seit kurzem auch Systembauten für Flüchtlinge: Wenn es nach einem Großteil der Feuerbacher geht, soll all das auf dem ehemaligen Fahrion-Areal Platz finden. Doch da gibt es ein Problem: Das rund 4,1 Hektar große Gelände steht für die Umsetzung dieser Pläne gar nicht zur Verfügung. Es gehört nämlich der Möbelhauskette XXXLutz, die das Areal an der Steiermärker Straße erworben hat, nachdem die Firma Fahrion im Jahr 2006 in Insolvenz ging.

Und das Unternehmen verfolgt ganz andere Ziele. „Die Region Stuttgart ist ein attraktiver Markt für den Möbelhandel, deshalb hat die XXXLutz-Gruppe das Fahrion-Areal gekauft, um dort ein Einrichtungshaus zu errichten“, heißt es in der Presseabteilung der Möbelhauskette. Doch sowohl der Ausschuss für Umwelt und Technik als auch der Feuerbacher Bezirksbeirat haben diesem Ansinnen eine Absage erteilt, sagt Erster Bürgermeister Michael Föll.

Die Firma XXXLutz hat andere Pläne

Das weiß man auch bei XXXLutz. Aber die Hoffnung hat man dort noch nicht ganz aufgegeben. „Natürlich ist aber ein Möbelhaus immer noch unser Wunsch, um auch so neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Aber wir stehen auch anderen Varianten offen gegenüber, falls sie wirtschaftlich vertretbar sind“, schreibt die Presseabteilung auf Nachfrage der Nord-Rundschau. Man könne sich zum Beispiel vorstellen, auf dem ehemaligen Fahrion-Areal Wohnungen zu bauen oder Gewerbetreibenden Flächen anzubieten – allerdings in Kombination mit einem kleineren Möbelhaus.

Erster Bürgermeister Michael Föll schmunzelt, als er von den Überlegungen der Möbelhauskette erfährt und betont nochmals: „Dort ist weder ein großes noch ein mittleres und auch kein kleines Möbelhaus machbar.“ Vielmehr könne sich die Stadt unter anderem vorstellen, dort eine dringend benötigte Sporthalle und eine Mensa für die umliegenden Schulen zu bauen. Zudem könnten auf 1,5 Hektar etwa 40 Wohnungen entstehen. Zwei Hektar sind in den städtischen Entwürfen für „emissionsarme gewerbliche Nutzung“ vorgesehen. Für die beiden letztgenannten Optionen ist allerdings eine Änderung des Bebauungsplans notwendig.

Stadt möchte die Fläche kaufen

Doch weder die Stadtverwaltung noch der Gemeinderat forcieren derzeit, das Planrecht in diesem Gebiet zu ändern. Vielmehr möchte die Stadt Teile des Areals oder sogar die ganze Fläche von XXXLutz kaufen. Seit Jahren finden immer wieder Gespräche dazu statt – allerdings ohne konkrete Ergebnisse. Seit Monaten herrscht erneut Funkstille zwischen beiden Parteien. Michael Föll wartet seit geraumer Zeit auf ein Gutachten der Möbelhauskette, das Aufschluss darüber geben soll, wie kontaminiert das Gelände eigentlich ist. Erst dann könne man den genauen Wert des Areals ermitteln, sagt der Erste Bürgermeister.

Doch XXXLutz sieht derzeit keinen Handlungsbedarf: „Ein kompletter oder auch teilweiser Verkauf der Liegenschaft kommt nur bei besten Rahmenbedingungen eventuell in Betracht“, heißt es in der Pressestelle. „Bevor es aber keine klare Linie dazu gibt, sehen wir keinen Anlass, das Gutachten erstellen zu lassen.“ Man sei allerdings gesprächsbereit und freue sich auf neue Termine mit der Stadt.

„An unserer Gesprächsbereitschaft hat es bislang nicht gemangelt“, sagt Föll. „Aber ich nehme den Ball sehr gerne auf und lade die Verantwortlichen ein.“