Der Baukonzern Bilfinger ist mit seinem Jahresabschluss zufrieden. Foto: dpa

Dank einem guten vierte Quartal hat es beim Bau- und Industriedienstleister Bilfinger doch noch zum erhofften Jahresziel gereicht. Ganz an die Werte vom Vorjahr kamen die Mannheimer aber nicht heran.

Dank einem guten vierte Quartal hat es beim Bau- und Industriedienstleister Bilfinger doch noch zum erhofften Jahresziel gereicht. Ganz an die Werte vom Vorjahr kamen die Mannheimer aber nicht heran.

Mannheim - Bei Bilfinger steht das frühere Kerngeschäft Bau nach schwachen Zahlen auf dem Prüfstand. „Wir können solche Zustände nicht akzeptieren, sondern werden sie ändern - aber das ist keine Schwarz-Weiß-Entscheidung“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bau- und Industriedienstleisters, Roland Koch, am Dienstag in Mannheim. Ob ein kompletter Abstoß des Segments infrage komme, ließ der frühere hessische Ministerpräsident offen. Auch zu einem möglichen Stellenabbau im Zuge dieser Umstrukturierungen äußerte sich Koch nicht.

Bilfinger entwickelt sich seit Jahren immer weiter weg vom Bauunternehmen hin zum Dienstleister. Anteilsmäßig wurde das Bau-Segment immer kleiner, zuletzt machte es knapp 15 Prozent der Konzernleistung aus. Diese enthält im Baugeschäft neben den Konzernumsätzen auch Einnahmen aus dem projektbezogenen Zusammenschluss mit anderen Unternehmen. Bilfingers Schwerpunkt liegt heute auf der Wartung von Industrieanlagen, Kraftwerken und Immobilien.

Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebita) im Segment Bau sank nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2013 von 25 Millionen Euro auf 1 Million Euro. Bei fertigen Straßenbauprojekten in Polen habe es zum Jahresende keine Einigung über ausstehende Nachtragsforderungen gegeben. Das defizitäre deutsche Straßenbaugeschäft hatte Bilfinger 2013 verkauft.

Optimistisch in die Zukunft

Insgesamt blickt Koch aber optimistisch ins laufende Jahr. Die Leistung werde auf mindestens 9 Milliarden Euro steigen. 2013 erreichte Bilfinger seine Jahresziele weitgehend. Die Leistung blieb mit 8,5 Milliarden Euro aber um ein Prozent unter dem Vorjahr. Nach einem schwachen ersten Halbjahr profitierte der MDax-Konzern aber auch im vierten Quartal von einer Belebung im Geschäft mit Industriedienstleistungen.

Das Unternehmen befindet sich mitten in einer großangelegten Umbauphase. Zum Jahresbeginn wurden die sieben Teilkonzern-Holdings in die Bilfinger SE integriert. Koch hat es sich außerdem zum Ziel gesetzt, bis Ende 2015 weltweit rund 1250 Verwaltungsstellen zu streichen. Zuletzt stieg die Mitarbeiterzahl um elf Prozent auf 74.276. In Zukunft will Bilfinger insbesondere sein internationales Dienstleistungsgeschäft durch Zukäufe weiter stärken.

Der Konzernumbau verursachte hohe Kosten für Bilfinger. Unterm Strich sank das Konzernergebnis nach den vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2013 um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 173 Millionen Euro. Bereinigt um Kosten für den Umbau, Ergebnisanteile inzwischen verkaufter Geschäfte und andere Sondereinflüsse legte der Gewinn allerdings leicht um drei Prozent auf 249 Millionen Euro zu. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebita) ergab sich ein Plus von sechs Prozent auf 409 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen legt das Unternehmen am 20. März vor.