Betroffen ist die Filiale der Volksbank. Foto: SDMG

Nachdem am Dienstag die Volksbank in Winnenden überfallen wurde, ist der bewaffnete Täter noch immer auf freiem Fuß. Die Polizei ist mit neuen Informationen vorsichtig – aus einem triftigen Grund.

Winnenden - Eine groß angelegte Fahndung, bei der sogar ein Hubschrauber zum Einsatz kam, brachte keinen Erfolg: Der Unbekannte, der am Dienstagmorgen mit einer Pistole bewaffnet eine Filiale der Volksbank in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) überfallen hat, ist auch am Morgen danach noch auf freiem Fuß. „Wir wissen bislang nur, dass der Täter zu Fuß in die Marktstraße geflüchtet ist“, so ein Polizeisprecher. Danach verliere sich die Spur des Bankräubers.

Zum genauen Ablauf des Überfalls will der Sprecher nichts sagen: „Das ist für die Fahndung nicht relevant und fällt teilweise unter den Bereich Täterwissen“, sagt er. Mit solchen Details sollen Täter vor Gericht schlussendlich überführt werden. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise an 0  71  95/69  40 oder an den Notruf 110. Die Beschreibung des Mannes ist allerdings recht mager: Er wird beschrieben als etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, von normaler Figur. Er trug eine dunkle Jacke und vermutlich blaue Jeans. Ein Fahndungsfoto finden Sie in unserer Bildergalerie.

Die Bankfiliale war gestern geschlossen geblieben, heute soll sie nach den Informationen unserer Zeitung wieder öffnen. Die vom Überfall betroffenen Mitarbeiter werden laut einem Sprecher psychologisch betreut.

Gegen 8.40 Uhr, gleich nach der Öffnung der Bankfiliale, hatte am Dienstag ein Brillenträger mit schwarzer Kapuze das Gebäude betreten. Er zog eine Pistole und ließ sich rund 40 000 Euro aushändigen. Dann floh er. Ob es sich bei der Brille nur um eine Maskierung handelt, ist nicht bekannt – und auch nicht, ob es sich bei der verwendeten Pistole um eine Attrappe handelt oder um um eine scharfe Waffe .

Der Fall ruft Erinnerungen wach an eine Tat vor rund 14 Monaten: Im Dezember 2016 hatte ein 19-Jähriger dieselbe Bankfiliale überfallen und mehr als 35 000 Euro erbeutet. Da er unmaskiert war, hatte die Öffentlichkeitsfahndung rasch zum Erfolg geführt. Als er im November 2017 zu seiner zweijährigen Haftstrafe abgeholt werden sollte, kam es zur Tragödie: Der junge Mann versuchte, über den Balkon zu fliehen und stürzte dabei tödlich ab.