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Die 20 stärksten Wirtschaftsnationen (G20) werden für die Vergütungen harte Regeln aufstellen, wie Diplomaten beim G20-Gipfel im amerikanischen Pittsburgh am Freitag sagten.

Pittsburgh - Bankmanager müssen sich rund um den Globus auf das Ende überzogener Prämien und Boni einstellen. Die 20 stärksten Wirtschaftsnationen (G20) werden für die Vergütungen harte Regeln aufstellen, wie Diplomaten beim G20-Gipfel im amerikanischen Pittsburgh am Freitag sagten.

Nach Angaben aus der deutschen Delegation ist auch an Strafen gedacht, sollten Geldhäuser die Richtlinien umgehen. So könnten Institute gezwungen werden, bei Verstößen mehr Eigenkapital vorzuhalten.

Nach den Informationen soll es in Zukunft keine garantierten Boni mehr geben. Prämien müssten an Gewinn oder Umsatz gekoppelt sein. Aufsichtsbehörden wachten über die Einhaltung der Vergütungssysteme, wie es weiter hieß. Sollte eine notleidende Bank staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, könnten Vergütungen nachträglich gekürzt werden.

Die USA werden schärfere Vorschriften für das Eigenkapital von Banken bis 2011 umsetzen, sagten Diplomaten in Pittsburgh. Die USA schließen sich damit dem "Basel II"-Abkommen an. Es gilt in Deutschland und anderen europäischen Ländern seit Anfang 2007.

Die Ausschuss für Bankenaufsicht Ende hatte 2004 das Abkommen verabschiedet. Es soll die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Finanzsystems stärken, die Wettbewerbsgleichheit verbessern und Risiken besser erfassen.

Die Aussicht auf schärfere Spielregeln versetzt die Banken rund um den Globus in Alarmstimmung: Banken in Europa fühlen sich zudem bedroht, gegen die Konkurrenz in den USA und China ins Hintertreffen zu geraten.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso warb in Pittsburgh für regelmäßige G20-Gipfel nach dem Ende der Wirtschaftskrise mindestens einmal im Jahr. "Der G20-Prozess ermöglicht uns, Differenzen zu überbrücken und Konsens zu finden. Es ist im Vergleich zu früher ein großer Fortschritt." Zur Gruppe der G20 gehören die großen Industrienationen und aufstrebende Volkswirtschaften wie China, Indien und Brasilien.

Nach Informationen der "New York Times" wollte Obama für regelmäßige G20-Gipfel werben. Globale Wirtschaftsthemen sollten dann künftig nicht mehr im Kreis der acht führenden Industriestaaten (G8) erörtert werden, sondern im Rahmen der G20.