Multitalent am Stuttgarter Ballett: Roman Novitzky. Foto: Copyright Roman Novitzky

Roman Novitzky ist Erster Solist, Choreograf und künftig als Artist in Residence auch Hausfotograf des weltberühmten Stuttgarter Balletts. Für die Aktion Weihnachten unserer Zeitung stellt der 37-Jähringe zehn seiner Ballettfotos zur Verfügung.

Stuttgart - Herr Novitzky, Sie stellen der Aktion Weihnachten großzügig einige Ihrer Ballettfotografien zur Verfügung. Herzlichen Dank dafür! Das Geld fließt an Bedürftige in Stuttgart. Warum ist Ihnen das wichtig?

Das ist das Minium dessen, was ich machen kann, und ein guter Weg, mich zu engagieren. Für mich ist das sehr wichtig.

Helfen macht Freude, haben wir als Motto für die Aktion Weihnachten gewählt. Würden Sie das unterschreiben?

Natürlich. Ich bin sehr froh, dass ich mit meiner Kunst helfen kann, also mit etwas, was ich gerne mache. Kunst ist mein Leben – ich lebe im Theater, und ich fotografiere ebenso leidenschaftlich gerne.

Die durch die Pandemie verursachte Berg- und Talfahrt geht weiter – auch für Künstlerinnen und Künstler. Wie haben Sie persönlich dieses Jahr erlebt?

Genau so ist es – ein up and down. Das ist sehr traurig, speziell auch für uns Tänzerinnen und Tänzer. Zwischendurch haben sich einige schöne Möglichkeiten eröffnet. Ich habe zum Beispiel eine Choreografie fertigstellt, und im November konnten wir kurzzeitig wieder vor vollem Haus tanzen. Ich habe Onegin getanzt, meine Lieblingsrolle. Jetzt herrscht wieder Ungewissheit. In meinem Fall kam noch eine Knieverletzung dazu. Nochmals zu Hause bleiben wird schwierig werden. Die lange Zwangspause könnte auch ein Grund für einige Verletzungen von Tänzerinnen und Tänzern sein. Denn trotz allen Trainings sind unsere Körper ein bisschen schockiert. Die Pandemie hat mir und uns schon viel genommen.

Wie motivieren Sie sich?

Meine To-do-List ist nie zu Ende. Es gibt so viel zu tun. Ich beschäftige mich mit verschiedenen Projekten, denke über die Zukunft nach, lasse mich von Choreografen inspirieren, oder sortiere meine Fotos. Es geht immer weiter.

Sie werden künftig als Artist in Residence geführt – Tänzer, Choreograf und Hausfotograf in einem. Was bedeutet das für Sie?

Die Reihenfolge ändert sich. Der „Tänzer“ steht künftig am Ende dieser Aufzählung. Vorne stehen der Hausfotograf und der Choreograf. Das ist meine letzte Saison als Tänzer, danach werde ich mehr Energie in die Fotografie und Choreografie stecken können. Da möchte ich noch besser werden. Etwas muss man irgendwann opfern – und das ist bei mir der aktive Tanz. Nicht wegen meiner aktuellen Verletzung. Mit dem Thema beschäftigen sich Intendant Tamas Detrich und ich schon länger. Das ist auch eine Frage des Alters. Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass ich am Stuttgarter Theater bleiben kann. Und Charakterrollen werde ich auch weiterhin tanzen können.

Außer Tänzer, Choreograf und Fotograf sind sie auch junger Vater. Wie leicht fällt Ihnen das?

Ich versuche, meine Zeit so zu verteilen, dass genügend davon für meine Familie bleibt, für meinen Sohn und meine Frau (die Tänzerin Miriam Kacerova, d. Red.). Aus meiner Familie schöpfe ich meine Kraft und meine Inspiration. Unser vierjähriger Sohn ist übrigens auch gerne am Theater und tanzt gern. Ich habe ihn zur Generalprobe von „Dornröschen“ mitgenommen. Er war ganz begeistert. Carabosse, die böse Fee, ist für ihn so etwas wie eine Superheldin.

So können Sie spenden

Spendenkonto
 Die Aktion Weihnachten freut sich über Spenden. Wenn Ihr Name als Spender veröffentlicht werden darf, vermerken Sie das bitte unbedingt. Die Konten lauten: Baden-Württembergische Bank, Iban DE04 6005 0101 0002 3423 40, oder Schwäbische Bank, Iban DE85 6002 0100 0000 0063 00.