In Ludwigsburg sind Polizisten wegen einer Kontrolle angefeindet worden. Foto: dpa/Patrick Seeger

Mehrere Beamte kontrollieren am Busbahnhof in Ludwigsburg zwei Männer aus Sierra Leone und Gambia. Daraufhin werden sie von einer Menschenmenge umringt. Erst nachdem die Polizisten Verstärkung anfordern, entspannt sich die Situation.

Ludwigsburg - Während einer Polizeikontrolle am Donnerstagabend in Ludwigsburg hat sich eine Menschenmenge mit zwei 21 Jahre alten Männern aus Sierra Leone und Gambia solidarisiert und die Polizisten als rassistisch beschimpft. Die beiden Männer waren den Polizisten ins Auge gefallen, weil sie sich bei ihrem Anblick verdächtig verhielten und sichtlich nervös wurden. Als die drei Beamten sie ansprachen, reagierten sie aggressiv und schrien wild gestikulierend auf Englisch herum.

Daraufhin bildete sich innerhalb kürzester Zeit eine etwa 20-köpfige Menschentraube um die Beamten. Einer der beiden 21-Jährigen beruhigte sich trotz des Versuchs, ihm die Situation zu erklären, nicht. Er beleidigte die Polizisten als Rassisten – aus der umstehenden Menge wurden ähnliche Rufe laut.

Polizeipräsident verteidigt die Kontrolle

Weil sich die Situation weiter zuspitzte, forderten die Polizisten Verstärkung an. Danach entspannte sich die Situation. Die beiden 21-Jährigen erhielten einen Platzverweis, einer von ihnen muss mit einer Anzeige wegen Beleidigung rechnen.

Polizeipräsident Burkhard Metzger sprang seinen Mitarbeitern nach dem Vorfall zur Seite. Der Ludwigsburger Polizeipräsident stellte heraus, dass sich Kontrollen dieser Art auf verdächtiges Verhalten stützen und ungeachtet der Hautfarbe oder Staatsangehörigkeit durchgeführt werden. „Unsere Polizistinnen und Polizisten leisten professionelle Arbeit. Es kann nicht sein, dass sie von unbeteiligten Dritten ohne jede Kenntnis des Kontrollanlasses als Rassisten beschimpft werden.“