Eine rassistische Bahn-Durchsage hat in Hamburg für Aufsehen gesorgt (Symbolbild). Foto: Max Kovalenko

Am Bahnhof Hamburg-Altona hat ein Unbekannter mit einer rassistischen Durchsage für großen Ärger gesorgt. Eine Zeugin meldete den Vorfall. Die Deutsche Bahn verurteilte den Vorfall.

Hamburg - Einen Tag nach der tödlichen Attacke am Frankfurter Hauptbahnhof hat ein Unbekannter Reisende am Bahnhof Hamburg-Altona mit einer rassistischen Durchsage schockiert. Mehrere Fahrgäste hätten den Vorfall am Dienstagmittag über die Notrufsäule des S-Bahnhofs gemeldet, sagte eine Bahnsprecherin am Donnerstag. Eine Augenzeugin sagte dem „Stern“-Online-Portal „Neon“, dass sich die offensichtlich per Megafon von einem Mann gemachte Durchsage „an alle deutschen Fahrgäste“ gerichtet habe.

„Er sagte, man solle sich hinter der Sicherheitslinie aufhalten und am besten sicherheitshalber zur Mitte des Bahnsteigs gehen und Kinder an die Hand nehmen. Und wenn einem die Person, die neben einem steht, nicht geheuer erscheint, solle man weitergehen, damit ein weiterer muslimischer Anschlag vermieden wird“, sagte die Frau „Neon“.

Deutsche Bahn verurteilt Durchsage

Die Bundespolizei ermittelt in dem Fall. Ein Sprecher bestätigte, dass eine Zeugin die rassistische Durchsage so geschildert habe. Andere Zeugen hätten sich aber nicht gemeldet. „Bisher gibt es keine weitere Bestätigung für den Vorfall.“ Zunächst gehe man von Belästigung der Allgemeinheit aus - eine Ordnungswidrigkeit. „Es handelt sich noch nicht um eine Straftat. Wir haben ja noch keinen Wortlaut“, sagte er. Auch Videoaufzeichnungen würden ausgewertet.

Mitarbeiter der DB-Sicherheit hätten den Bahnhof nach der Durchsage überprüft, sagte die Bahnsprecherin. Die Person sei aber nicht mehr angetroffen worden. „Die von Zeugen wiedergegebenen rassistischen Botschaften der Durchsage werden von der DB auf das Schärfste verurteilt.“

Am Frankfurter Hauptbahnhof waren am Montag ein achtjähriger Junge und dessen Mutter vor einen ICE gestoßen worden. Der Junge starb noch im Gleisbett, die Mutter konnte sich retten. Unter Mordverdacht steht ein 40-jähriger Eritreer.