Bahnchef Rüdiger Grube (re.) und Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU, 2.v.re) präsentieren am Montag (18.10.2010) am Bahnhof in Offenburg ein erstes Info-Banner zu "Verbesserungen durch Stuttgart 21". Foto: dpa

Die Bahn will 5,3 Milliarden Euro in den Ausbau der Infrastruktur des Landes investieren.

Offenburg/Stuttgart - Die Deutsche Bahn will bis zum Jahr 2014 rund 5,3 Milliarden Euro in den Ausbau der Infrastruktur in Baden-Württemberg investieren. Das hat Bahn-Chef Rüdiger Grube am Montagnachmittag nach einem Bahngipfel mit Ministerpräsident Stefan Mappus und Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner (beide CDU) in Offenburg angekündigt.

Zu den geplanten Maßnahmen gehören der Ausbau der Gäubahn (Stuttgart-Singen-Zürich), die Elektrifizierung der Südbahn Ulm-Friedrichshafen-Lindau sowie der Hochrheinstrecke zwischen Basel über Waldshut-Tiengen bis ins schweizerische Schaffhausen.

Grube will offenen Dialog mit Bürgern

Grube kündigte zugleich an, beim geplanten Ausbau der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel auf vier Spuren verstärkt auf die Sorgen der Kommunen vor Ort einzugehen. "Wir setzen auf einen offenen Dialog mit den Bürgern", betonte der Bahnchef und sagte, man werde mehrere Trassenvarianten und den Bau eines Tunnels prüfen. "Wir können es uns nicht mehr leisten, Projekte gegen den Widerstand der Bevölkerung durchzusetzen. Wir wollen nicht, dass sich ein Stuttgart 21 im Rheintal wiederholt."

Im Streit um das Milliardenprojekt Stuttgart 21 hat derweil der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) wegen der unklaren Haltung seiner eigenen Partei zu diesem Thema eine indirekte Wahlempfehlung für die CDU abgegeben. Gönner, der auch Chef des Städtetages ist, sagte am Montag mit Blick auf die Landtagswahl am 27. März 2011: "Diejenigen, die sich für die Realisierung und die Umsetzung des vorhandenen Baurechts einsetzen, sollten sehr stark werden, damit das Projekt auch verwirklicht wird." Die Südwest-SPD fordert im Gegensatz zur regierenden CDU einen Volksentscheid über das Milliardenprojekt.

Für das Schlichtungsverfahren um Stuttgart21 soll eine Arbeitsgruppe von Befürwortern und Gegnern heute letzte Vorbereitungen treffen. Der Intendant des Südwestrundfunks, Peter Boudgoust, hat die Live-Übertragung des Auftakts am Freitag von 9 bis 15 Uhr angeboten.