Die Polizei meldet eine bundesweite Aktion gegen das organisierte Verbrechen. Foto: dpa

In fünf Bundesländern haben mehrere Hundert Ermittler zu einem Schlag gegen die organisierte Kriminalität ausgeholt – auch in Baden-Württemberg.

Koblenz - Koblenz (dpa) - Mit Durchsuchungen in fünf Bundesländern haben rund 500 Ermittler des Zolls am Mittwoch zum Schlag gegen die organisierte Kriminalität ausgeholt - auch in Baden-Württemberg. Insgesamt 22 Männer und 4 Frauen im Alter von 24 bis 59 Jahren wird Abrechnungsbetrug in großem Stil vorgeworfen, wie das Hauptzollamt Koblenz am Mittwoch mitteilte. Beamte durchsuchten am frühen Morgen insgesamt 54 Wohnungen und Geschäftsräume in Baden-Württemberg sowie in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bremen. Auch ein Bargeldspürhund half bei den Ermittlungen. Konkret geht es den Angaben zufolge um den Vorwurf der Steuerhinterziehung, des Betrugs und der Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelt.

Ein 31 Jahre alter mutmaßlicher Drahtzieher steht dem Zoll zufolge im Verdacht, mit Servicefirmen und fingierten Rechnungen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen zu haben. Scheinfirmen stellten nach Angaben des Zollamtes Rechnungen für nie geleistete Arbeiten aus. Die Zahlungen seien dann abzüglich Provision in bar zurückerstattet worden. Mit dem Geld sollen dann Schwarzarbeiter bezahlt worden sein. Der mutmaßliche Gesamtschaden belaufe sich auf rund 3,6 Millionen Euro.