Bei den bisher bekannten möglichen Missbrauchsfällen beim Kurzarbeitergeld gibt es laut Angaben einer Sprecherin keinen Schwerpunkt bei bestimmten Branchen. Foto: dpa/Jens Büttner

Derzeit gehen die Behörden im Südwesten rund 270 Hinweisen auf mögliche Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit der Zahlung von Kurzarbeitergeld nach. Das wurde am Freitag bekannt.

Stuttgart - Die Behörden im Südwesten gehen zurzeit rund 270 Hinweisen auf mögliche Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit der Zahlung von Kurzarbeitergeld nach. Das sagte eine Sprecherin der baden-württembergischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Stuttgart auf Anfrage.

Inzwischen sei man auf einzelne „sehr konkrete“ mutmaßliche Betrugsfälle gestoßen, zu denen man aber aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Angaben machen könne. Die Sprecherin betonte, bei den bisher bekannten möglichen Missbrauchsfällen sei kein Schwerpunkt auf bestimmte Branchen erkennbar. Die Hinweise seien meist anonym abgegeben worden. Die Zeitungen „Mannheimer Morgen“ und „Heilbronner Stimme“ (Freitag) hatten zunächst über das Thema berichtet.

Angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatten viele Betriebe Kurzarbeit eingeführt. Nach aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur haben seit März rund 125 000 Unternehmen im Südwesten zumindest zeitweise Kurzarbeit für insgesamt mehr als zwei Millionen Beschäftigte angemeldet.