Zunehmend mehr Patienten in Baden-Württemberg melden einen Verdacht auf Behandlungsfehler. Foto: dpa

Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung prüfte 2017 nach eigenen Angaben 4751 Fälle für Krankenkassen, in denen Versicherte eine falsche medizinische Versorgung vermuteten. Das sind rund elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Stuttgart/Lahr - Zunehmend mehr Patienten in Baden-Württemberg melden einen Verdacht auf Behandlungsfehler. Das teilte der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Baden-Württemberg am Dienstag mit. Der MDK prüfte 2017 nach eigenen Angaben 4751 Fälle für Krankenkassen, in denen Versicherte eine falsche medizinische Versorgung vermuteten. Das sind rund elf Prozent mehr als im Vorjahr.

1214 der Verdachtsfälle ließ der MDK dann von Fachärzten begutachten. Die Gutachter bestätigten den Vorwurf der Patienten in gut einem Viertel der Fälle - dieser Anteil entspricht in etwa dem Niveau der Vorjahre.

Die meisten Verdachtsfälle richteten sich dem MDK zufolge gegen Ärzte

Die meisten Verdachtsfälle richteten sich dem MDK zufolge gegen Ärzte, acht Prozent der mutmaßlichen Fehler wurden nach Ansicht der Patienten von Assistenzpersonal oder Pflegefachkräften verursacht. Am häufigsten zweifelten die Versicherten nach einem chirurgischen oder zahnmedizinischen Eingriff, im Bereich der Inneren Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe an der richtigen Behandlung.

Versicherte der AOK Baden-Württemberg meldeten der Krankenkasse rund 1650 Verdachtsfälle - zehn Prozent mehr als 2016.