Minister Hauk stellt die Musterregionen vor. Foto: dpa

Der Biolandbau bietet Landwirten die Chance, höhere Preise mit zu erzielen. Oft liegt die Nachfrage über dem Angebot. In vorbildhaften Regionen Baden-Württembergs sollen der Öko-Landbau jetzt gefördert werden.

Stuttgart - Mit vier Bio-Musterregionen will das Land Potenziale im Öko-Landbau heben. Ziel sei es, Nachfrage und Angebot von Biolebensmitteln mit kreativen Ideen zusammenzuführen und Akteure wie Landwirte, Lebensmittelhandwerk und Vertrieb zu vernetzen, erklärte Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Dienstag in Stuttgart. Nachholbedarf sieht er vor allem bei der Produktion von Bio-Fleisch und -Gemüse. Bei Bio-Tomaten etwa werde der Bedarf nicht aus Deutschland oder Baden-Württemberg, sondern immer noch aus dem Süden der EU gedeckt. „Da müssen wir schon was tun.“

Kretschmann lobt den Öko-Landbau

Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lobte den Öko-Landbau wegen Vorteilen für die Umwelt. Die Umstellung der Landwirte darauf biete attraktive Preise. „Jeden Tag macht das ein Betrieb in Baden-Württemberg im Schnitt.“ Er hoffe, dass die Musterregionen auf andere Gebiete im Südwesten ausstrahlten.

Baden-Württemberg liegt mit gut neun Prozent Öko-Landbau auf der gesamten Landwirtschaftsfläche nach Worten Hauks im Bundesvergleich auf einem Spitzenplatz. Bei einer 75-prozentigen Förderquote erhalten die vier Sieger eines Wettbewerbs des Ministeriums jeweils bis zu 100.000 Euro pro Jahr.

Das Geld für das sogenannte Regionalmanagement wird für die Dauer von drei Jahren bereitgestellt. Hauk erwartet grünes Licht für die Förderung aus Brüssel bis Ende Februar. Wenn sich die Idee bewährt, könnte es mehr solcher Regionen geben. „Das Land verträgt auch 15, wenn es gute Konzepte gibt“, betonte Hauk.

Viele Kreise planen eigene Kampagnen

In jedem Regierungsbezirk wird es nach dem Wettbewerb mit insgesamt neun Teilnehmern künftig eine Musterregion geben: Die Landkreise Bodensee und Konstanz erhielten den Zuschlag unter anderem für ihre Idee eines Bio-Verkaufsautomaten. Der Landkreis Ravensburg setzt auf die Vernetzung zwischen Lebensmittelhandwerk und Außer-Haus-Verpflegung wie in Kantinen.

Der Landkreis Heidenheim will gemeinsam mit Gemeinden des Ostalbkreises verstärkt Bio-Braugerste für ein „bioregionales Bier“anbauen. Der Enzkreis plant eine Regionalkampagne für Bio-Produkte mit dem Titel „Natürlich. VON DAHEIM“.