Am lautesten lärmt im Südwesten der Straßenverkehr: Allein dadurch seien 280.000 Menschen im Land Lautstärken ausgesetzt, die gesundheitsgefährdend sein können. Foto: dpa

Es rumpelt heftig im Südwesten - und das nicht nur auf Straßen und Schienen. Die Landesregierung will, dass die Ressorts nun gemeinsam gegen das Lärmproblem im Ländle kämpfen.

Es rumpelt heftig im Südwesten - und das nicht nur auf Straßen und Schienen. Die Landesregierung will, dass die Ressorts nun gemeinsam gegen das Lärmproblem im Ländle kämpfen.

Stuttgart - In Baden-Württemberg ist es zu laut - doch gegen den ohrenbetäubenden Krach, der auch nicht vor den eigenen vier Wänden haltmacht, kennt die Landesregierung kein Allheilmittel. Deshalb haben Verkehrsstaatssekretärin Gisela Splett und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (beide Grüne) am Dienstag in Stuttgart eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Ressorts beim Thema Lärmschutz gefordert. „Wir leben in einem dicht besiedelten Land, und da hat es eine hohe Priorität, Lärmemissionen bestmöglich einzudämmen, zu vermeiden und zu entschärfen“, sagte Kretschmann.

Am lautesten lärmt im Südwesten der Straßenverkehr: Allein dadurch seien 280.000 Menschen im Land Lautstärken ausgesetzt, die gesundheitsgefährdend sein können, berichtete Splett, die Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung ist. Künftig könne „Flüsterasphalt“ Abhilfe schaffen, wo keine Lärmschutzwände möglich seien.

Auch der Flugverkehr belastet die Bürger im Land

Auch der Flugverkehr belastet die Bürger im Land: In Hinblick auf den Stuttgarter Flughafen hätten viele Bürger gefordert, dass der Fluglärm in den Nacht- und Tagesrandstunden reduziert werde. Im Zuge einer neuen Verordnung sollen lautere Flugzeuge bereits mehr für Start und Landung zahlen müssen. Ziel sei aber, dass Flugzeuge in der Nacht nur noch dann fliegen dürfen, wenn sie besonders leise sind.

„Lärm hat selten nur eine Quelle“, sagte Splett, die die einzige Lärmschutzbeauftragte einer Landesregierung ist. Deshalb müsse nicht nur der Verkehrs- und Fluglärm bekämpft, sondern die Lautstärke auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens eingedämmt werden. Beispielsweise könnten Räume von Kindertagesstätten und Schulen lärmdämpfend gestaltet werden. Forschung und Lehre sollen sich künftig verstärkt dem Thema Lärmbekämpfung widmen.

Handlungsbedarf sieht Splett vor allem bei den Kommunen: Es sei ihre Pflicht, Aktionspläne gegen Lärm zu erarbeiten. „Wir ziehen da an einem Strang“, sagte sie. „Ich wünsche mir aber, dass wir noch schneller vorankommen.“