Der neue städtische Betriebshof soll 2020 fertig sein und Platz für 80 Mitarbeiter bieten. Foto: Uli Nagel

Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt übt Kritik am neuen Gebäude des Betriebshofs in der Deckerstraße. Zu viel Beton und zu wenig Grün an der Ostfassade.

Bad Cannstatt - Jahrzehntelang hatte neben dem Tiefbauamt auch das Garten-, Friedhofs und Forstamt (GFF) die städtische Betriebsstelle an der Deckerstraße genutzt – allerdings nur als Lagerstelle für Schüttgut und Geräte. Ab 2020 sollen dort auch die Mitarbeiter des GFF-Betriebshofs Mitte, der jahrelang an der Sickstraße bei der Villa Berg beheimatet war, untergebracht werden.

Der Grund für die Standortverlagerung: Die Stadt hat das Gelände in Stuttgart-Ost an einen Investor verkauft, der dort Wohnungsbau betreiben möchte. Auf der Suche nach einem Ersatzstandort ist das Hochbauamt auf das 7500 Quadratmeter große Gelände an der Deckerstraße gestoßen. Allerdings wurden die Flächen neu geordnet und werden seit knapp zwei Jahren bebaut.

Mittlerweile ist das Bauprojekt weit fortgeschritten, allerdings lässt es nach Meinung der Grünen-Fraktion im Bezirksbeirat optisch zu wünschen übrig. Vor allem die Ostfassade des knapp 50 Meter langen, mehrgeschossigen Baukörpers entlang der Bahngleise habe eine triste Betonfassade.

„Die Stadt wirbt mit Anzeigen und Flyern dafür, dass private Investoren ihre Gebäude begrünen sollen“, heißt es in einem Antrag der Grünen. Es sei sicher angebracht, dass die Stadt bei ihren eigenen Projekten mit gutem Beispiel vorangehe. Zumal der Verband der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden Württemberg der Auffassung sei, dass „in der Landeshauptstadt in dieser Richtung viel zu wenig passiere“. Aus diesem Grund stellten die Grünen den Antrag, dass die nahezu geschlossene Ostfassade begrünt werden soll. Das Bürgergremium stimmte der Forderung zu.

80 städtische Mitarbeiter sollen nach Fertigstellung im Jahr 2020 dort arbeiten. Für sie sind 25 Parkplätze auf dem Gelände vorgesehen. Die Arbeitszeiten dauern von 7 bis etwa 16 Uhr. Die Baumaßnahmen umfassen eine gemeinsame Kantine und gemeinsame Duschen für die Mitarbeiter beider Ämter, zudem getrennte Büroräume, Fahrzeughallen, Werkstätten und Lagerflächen. Gebaut wird in Abschnitten, sodass der Betrieb weitergehen kann. Zudem ist geplant, das Sachgebiet Parkscheinautomaten und den Bereich Fahrtreppen des Tiefbauamtes an die Deckerstraße zu verlagern. Die Sozial- und Aufenthaltsräume und die Kantine werden im Neubau hergestellt. Das bisherige Betriebsgebäude wird zu Lager- und Werkstattflächen zurückgebaut. Die Kosten liegen bei 12,88 Millionen Euro. Durch die Zusammenlegung der Betriebshöfe ergibt sich eine neue Struktur der Bewirtschaftung. Hierzu sind derzeit keine Erfahrungswerte bekannt, sodass die künftigen Betriebskosten, wie beispielsweise Heizungs-, Strom-, Wasser- oder auch Reinigungskosten, noch nicht beziffert werden können.