Eng wird es auf der B 14 jetzt weiter nördlich, kurz vor der Kreuzung Waldrems. Foto: Jan Potente

Der Ausbau des B-14-Abschnitts zwischen Nellmersbach und Waldrems ist fast fertig. Der Weiterbau lässt aber trotz Finanzierung auf sich warten.

Backnang - Nahezu klammheimlich sind die Baustellenbaken entfernt worden, eine feierliche Einweihung hat es nicht gegeben. Seit Mittwoch rollt der Verkehr zwischen Leutenbach-Nellmersbach und der Kreuzung Waldrems auf der B 14 auf jeweils zwei Fahrspuren in beiden Richtungen. Gut zwei Jahre lang ist an dem etwas mehr als einen Kilometer langen Abschnitt gebaut worden.

Während der Bauphase stand in jeder Richtung lediglich ein schmaler Fahrstreifen zur Verfügung und das Tempo war zumeist auf maximal 50 Stundenkilometer reduziert worden. Vor allem in Richtung Backnang hatten sich vor der Anschlussstelle Nellmersbach regelmäßig lange Staus gebildet. Jetzt gilt dort – zumindest für ein paar hundert Meter – 120 als Höchstgeschwindigkeit – und in der ersten zwei Tagen schien es für die Autofahrer durchaus flüssiger zu laufen.

Stau verlagert sich in Richtung Norden

Wirklich aufgelöst hat sich der Stau natürlich nicht, das Nadelöhr setzt jetzt eben vor der Kreuzung ein. Dort müssen laut dem Regierungspräsidium Stuttgart, das die Maßnahme im Auftrag des Bundes koordiniert, auch noch „kleinere bauliche Arbeiten“ erledigt werden. Unter anderem müssen die Ampeln an der Kreuzung mit jenen an der Illerstraße in Einklang gebracht werden. Die neu geschaffene Abzweigung, über die künftig das Gewerbegebiet erschlossen werden soll, ist deshalb noch nicht freigegeben. Im Regierungspräsidium hofft man, den so bezeichneten Bauabschnitt 1.1 aber bis zum Ende des Jahres vollständig erledigen zu können. Mehr als elf Millionen Euro sind dafür verbuddelt werden.

In der Vergangenheit freilich hatte man die Fertigstellung immer wieder verschieben müssen. Ein Grund dafür waren Engpässe aufgrund der gut ausgelasteten Baubranche, ein anderer Schwierigkeiten, den Erdaushub loszuwerden.

Das größere Ärgernis indes dürfte nun sein, dass der vierspurige Ausbau der Bundesstraße trotz einer vom Bund bereits zugesicherten Finanzierung bis zum Autobahnzubringer bei Backnang-West nicht nahtlos weitergeführt werden kann. Weil im Bereich der Kreuzung Waldrems bei Probebohrungen komplizierte Grundwasserverhältnisse festgestellt wurden, musste der eigentlich unmittelbar im Anschluss geplante Bau eines Tunnels, der die Straße in Richtung Maubach weiterführen soll, verschoben werden. Für die neue Bauweise ist zudem noch weiterer Grundstückserwerb nötig. Als nächste Baumaßnahme soll deshalb jetzt wohl die Errichtung der östlichen Murrtalbrücke vor der Anschlussstelle Backnang-West in Angriff genommen werden. Mit einem Baubeginn ist laut dem RP aber frühestens Ende des kommenden Jahres, beziehungsweise Anfang 2020 zu rechnen. Bis dahin muss an anderen Stellen erkundet, geplant, verhandelt und müssen Bauleistungen ausgeschrieben werden.

OB Nopper: Jeder Kilometer ist ein guter Kilometer

Der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper, der sich trotz ständigem Insistieren bei Abgeordneten und verantwortlichen Stellen in der Vergangenheit immer wieder in Geduld hatte üben müssen, zeigt sich in einer Stellungnahme in der Lokalzeitung zumindest froh über das jetzt Erledigte: „Jeder Kilometer auf dem Weg zu einer vierspurigen B 14 bis zum Wasserturm ist ein guter Kilometer“, so Nopper. „Wenn wir pro Jahr im Durchschnitt einen Kilometer schaffen, sind wir tatsächlich im Jahr 2026 am Ziel.“