Begehrt Das aztekische Federschild Mäander und Sonne kam bereits im 16. Jahrhundert nach Stuttgart. Es befindet sich heute in der Sammlung des Landesmuseum Württemberg. Foto: Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

Das Linden-Museum korrigiert in einer imposanten Schau das Bild, das die Spanier von den Azteken einst skizzierten. Sie opferten zwar in blutrünstigen Zeremonien Menschen – hatten aber auch andere Seiten.

Stuttgart - Für Herz und Blut gab es spezielle Schalen. Es müssen blutrünstige Rituale gewesen sein, bei denen die Azteken ihren Kriegsgegnern das Herz herausschnitten oder auch die Haut abzogen. Aber des Azteken erste Pflicht war es, die Götter zu ehren und Opfer zu bringen. Je mehr Feinde auf der Schlachtbank landeten, desto besser. Vor ein paar Jahren entdeckten mexikanische Archäologen bei Restaurierungsarbeiten in Mexiko-Stadt fünfzig Totenschädel. Inzwischen haben sie mehr als 500 Schädel freigelegt. Die sind an den Seiten durchbohrt, weil man die Köpfe auf hölzernen Schädelgestellen präsentierte. Es handelt sich fast ausnahmslos um die Köpfe junger Menschen: Frauen, Kinder und vor allem junge Krieger.