Foto: dpa

Nach der Krise schreiben die Stuttgarter Autozulieferer wieder schwarze Zahlen.

Stuttgart - Mit schwarzen Zahlen im Gepäck fahren die Autozulieferer Mahle und Behr einer gemeinsamen Zukunft entgegen. Die beiden benachbarten Stuttgarter Unternehmen verbuchten nach Verlusten im Krisenjahr 2009 im vergangenen Jahr wieder Gewinne. Die Integration des Kühlerspezialisten Behr in den Mahle-Konzern geht zügig voran. Im Januar 2013 will Mahle-Chef Heinz Junker die Mehrheit an Behr übernehmen.

Gute Zahlen halten dem Manager dabei den Rücken frei. Im vergangenen Jahr fuhr Mahle unter dem Strich einen Gewinn von 177 Millionen Euro ein. Im Jahr zuvor hatte der Kolbenspezialist einen Verlust von 379 Millionen Euro verkraften müssen. Beim Umsatz erzielte Mahle einen neuen Rekord: Die Erlöse legten 2010 um 36,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zu.

Im laufenden Jahr peilt Junker einen Umsatz von mehr als 5,5 Milliarden Euro an. Auch beim Ergebnis rechnet der Manager mit einem Plus. Der Start ins neue Jahr war bereits verheißungsvoll: Der Umsatz stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel. Große Hoffnungen richten sich vor allem auf die Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika.

Unerwartet gute Zahlen für Behr

Auch Behr präsentierte unerwartet gute Zahlen. Zum ersten Mal seit 2007 erzielte der Kühlerspezialist wieder einen Gewinn. Unter dem Strich standen 60 Millionen Euro, nach einem Verlust von 228 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz legte um knapp 36 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Euro zu. Auch für 2011 zeigt sich Behr-Chef Peter Grunow optimistisch. „Wir gehen insgesamt davon aus, dass 2011 ein weiteres starkes Jahr für Behr wird.“ Im ersten Quartal seien die Erlöse um ein Viertel gestiegen.

Obwohl es bei beiden Unternehmen damit deutlich besser läuft als erwartet, hält Mahle-Chef Junker am ursprünglich vereinbarten Fahrplan für die Mehrheitsübernahme fest. Es werde derzeit auch nicht über einen früheren Zeitpunkt für die Aufstockung auf 51 Prozent der Anteile an Behr gesprochen, sagte Junker. „Wir machen einen Schritt nach dem anderen.“ Es brauche Zeit, die Strukturen und Prozesse der beiden Unternehmen einander anzupassen.

Mahle hält derzeit rund 37 Prozent an dem Hersteller von Klimaanlagen und Motorkühlern. Gemeinsame Standorte sind bereits in Planung - zum Beispiel in Indien, China, Mexiko und Osteuropa. Die Produktion könnte bereits 2012 starten. Junker betonte, Mahle werde alle Behr-Geschäftsbereiche weiterführen.

Weltweit hat Mahle etwa 43.500 Mitarbeiter, 4000 mehr als vor einem Jahr. Bei Behr schrumpfte die Zahl der Beschäftigten dagegen leicht um rund 500 auf etwa 17.100.