Der scheidende deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger könnte neuer Chef des Automobilverbandes VDA werden. Foto: /LICHTGUT/Leif Piechowski

Eigentlich sieht der Verhaltenskodex der EU eine zweijährige Abkühlungsphase für ausscheidende Mitglieder der Kommission vor. Doch dies gilt nur, wenn die neue Tätigkeit Berührungspunkte mit dem alten Ressort hat. Davon ist im Fall Oettinger nicht auszugehen.

Brüssel - Nach Informationen unserer Zeitung ist Günther Oettinger im Gespräch mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA). Der in den nächsten Wochen aus den Diensten der EU ausscheidende Haushaltskommissar und bestens vernetzte CDU-Politiker hat zunächst den Verband beraten – mit dem Abgang des unglücklich agierenden Präsidenten Bernhard Mattes ist der VDA in eine schwere Krise gerutscht. Doch seit der Absage des ehemaligen SPD-Spitzenpolitikers Sigmar Gabriel für die Mattes-Nachfolge in der vergangenen Woche ist Oettinger als künftiger VDA-Präsident im dreiköpfigen Präsidium des Automobilverbandes offenbar wieder hoch im Kurs. Wie zu hören ist, soll es in den nächsten Wochen ein weiteres Gespräch zwischen einem Vize-Präsidenten des VDA und Oettinger geben.