Am Stammsitz von Balluff in Neuhausen/Filder werden Sensoren in eher kleineren Stückzahlen hergestellt. Dabei ist viel Handarbeit mit im Spiel. Foto: Balluff

Der Sensorenhersteller aus Neuhausen profitiert von Industrie 4.0. Asien und Nordamerika bringen Schwung. Der Umsatz und die Zahl der Mitarbeiter steigen.

Neuhausen/Filder - Der Sensorenhersteller Balluff in Neuhausen auf den Fildern ist gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Dank der in Fahrt kommenden Digitalisierung der Industrie steige auch die Nachfrage nach Sensoren rapide, sagte die für den kaufmännischen Bereich zuständige Geschäftsführerin Katrin Stegmaier-Hermle. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sei der Umsatz um fast 23 Prozent auf 114 Millionen Euro gestiegen. Im vergangenen Jahr war im ersten Quartal ein Umsatz von 94 Millionen Euro erreicht worden. Besonders stark stieg der Umsatz in den ersten drei Monaten mit einem Plus um fast 43 Prozent in Asien sowie mit 36 Prozent in Nordamerika. Den stark gestiegenen Umsatz des ersten Quartals wollte Stegmaier-Hermle allerdings nicht auf das Gesamtjahr hochrechnen. Dafür gebe es zu viele politische Unsicherheiten. Zudem seien einige Projekte aus dem vergangenen Jahr erst in diesem Jahr abgerechnet worden. Die kaufmännische Geschäftsführerin zeigte sich allerdings zuversichtlich, im laufenden Jahr einen deutlich über 400 Millionen Euro liegenden Umsatz zu erreichen. Im Jahr 2019 will der Sensorenhersteller beim Umsatz die 500-Millionen-Marke übertreffen.

Europa ist der größte Markt, Asien der dynamischste

Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seinen Umsatz um 3,3 Prozent auf 378 Millionen Euro gesteigert. 2015 war allerdings noch ein Plus um 13 Prozent erzielt worden. Als einen Grund für das langsamere Wachstum bezeichnete Stegmaier-Hermle die Verschiebung der Abrechnung von Aufträgen aus dem Jahr 2016 in das laufende Jahr. In den vergangenen drei Jahren war der Umsatz im Schnitt um 6,4 Prozent gestiegen. Größte einzelne Region ist für Balluff Europa. Dort stieg der Umsatz 2016 um 4,3 Prozent auf 226 Millionen Euro. In Amerika legte er um 1,3 Prozent auf 100 Millionen Euro zu, in Asien um 6,7 Prozent auf 52 Millionen Euro. Die Umsatzrentabilität stieg von 7,8 auf neun Prozent. Mit einer Eigenkapitalquote von 76 Prozent sei das Familienunternehmen „außerordentlich solide aufgestellt“ und verfüge über die notwendige finanzielle Unabhängigkeit, um in weiteres Wachstum zu investieren. Dabei werde es sich aber eher um Wachstum aus eigener Kraft als um eine Expansion durch Zukäufe handeln, sagte die kaufmännische Geschäftsführerin.

Die Zahl der Mitarbeiter steigt

Die Zahl der Mitarbeiter nahm im vergangenen Jahr von 3080 auf 3260 Beschäftigte zu und soll weiter steigen. In Deutschland wurden Ende 2016 rund 1120 Mitarbeiter beschäftigt, davon 980 in Neuhausen. Größere Auslandswerke gibt es in Ungarn und China. Dort stellt Balluff Sensoren in größeren Stückzahlen her. Sensoren werden nach Meinung des für Marketing und Vertrieb zuständigen Geschäftsführers Florian Hermle gerade dank Industrie 4.0 immer wichtiger. Auch das automatisierte Fahren werde die Nachfrage steigern. In der digitalen Welt komme Balluff seine langjährige Erfahrung mit Sensoren zugute, meinte der Sprecher der Geschäftsführung, Michael Unger. Für Forschung und Entwicklung gibt das Unternehmen fast 14 Prozent seines Umsatzes aus. Zu den Kunden gehören vorwiegend Maschinenbauer und Autohersteller sowie deren Zulieferer, aber auch Unternehmen au der Verpackungsindustrie, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie der Energietechnik.