Daimler kämpft derzeit an verschiedenen Fronten. Foto: AP

Daimler-Aktionäre müssen sich auf weniger Gewinn einstellen als bislang erwartet. Der Grund dafür ist nicht nur der Handelsstreit zwischen China und den USA.

Stuttgart - Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler hat im zweiten Quartal hohe Sonderbelastungen zu spüren bekommen. Weil für den Vergleich im Rechtsstreit um das Lkw-Mautsystem Toll Collect hohe Kosten anfielen und der Konzern unter anderem in China höhere Rabatte geben musste, sackte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 29 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro ab, wie Daimler am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte um 30 Prozent auf 2,64 Milliarden Euro ab. Der Umsatz ging trotz eines höheren Fahrzeug-Absatzes insgesamt um ein Prozent auf 40,76 Milliarden Euro zurück.

Lieferstopp von Diesel-Modellen hat Geld gekostet

Daimler bestätigte derweil die kürzlich gesenkte Ergebnisprognose. Da hatten sich bei den Schwaben die Aussichten verdüstert, weil China im Handelsstreit die Einfuhrabgaben auf US-Autos erhöht hat. Dass China die Zölle auf Autos aus Europa zum 1. Juli gesenkt hat, brockte dem Dax-Konzern aber zunächst abwartende Kunden ein, die die alten Preise nicht mehr zahlen wollten. Hinzu kam ein Feuer bei einem Zulieferer in den USA und Probleme mit dem neuen Abgastestverfahren WLTP, das vom 1. September an verkaufte Autos bestanden haben müssen. Zudem habe der Auslieferungsstopp bei einigen Diesel-Modellen Geld gekostet, hieß es. Die Probleme würden auch im dritten Quartal im Ergebnis der Pkw-Sparte den Gewinn belasten.

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