Das sind die 12 wichtigsten Dinge, um Ihr Auto winterfest zu machen. Die Winter-Checkliste für Ihr Auto. Foto: LeManna / Shutterstock.com

Der Winter ist für Fahrer und Auto eine besondere Herausforderung. Mit den sinkenden Temperaturen steigen Unfallrisiko sowie die Unannehmlichkeiten im Winteralltag. Die wichtigsten Dinge, um Ihr Auto winterfest zu machen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Inhalt:

Die sinkenden Temperaturen im Winter bringen Schnee, Glatteis und Frost, was vor allem für das Auto eine Belastung ist. Rutschige Straßen, vereiste Scheiben oder zugefrorene Türen erschweren dann das Fahren. Wenn Sie sich bereits vor dem Wintereinbruch um ein paar Dinge kümmern, können Sie den Winteralltag nicht nur sicherer, sondern auch bequemer gestalten.

Wann sollten Sie Ihr Auto winterfest machen?

Grundsätzlich gilt, dass das Auto bereits beim Einsetzen des ersten Frostes winterfest sein sollte, da ansonsten Bußgelder drohen. Der ideale Zeitpunkt für Ihren Wintercheck ist der Oktober. Die Temperaturen werden dann zwar nur langsam kälter, aber der erste Frost hat noch nicht eingesetzt. Somit kann das Auto im Oktober ohne Zeitdruck auf seine Wintertauglichkeit vorbereitet werden. Es empfiehlt sich, jährlich einen Servicetermin in der Werkstatt zu vereinbaren. Dann können auch aufwendigere Arbeiten, wie zum Beispiel ein Ölwechsel mit dem Radwechsel vom Fachmann mit erledigt werden.

1. Winterreifen wechseln - "Von O bis O"

Besonders wichtig ist der rechtzeitige Wechsel auf Winterreifen, da bei entsprechenden Witterungsverhältnissen nicht nur Bußgelder drohen, sondern auch Leistungskürzungen Ihrer Versicherung im Falle eines Unfalls. Das sind die zwei wichtigsten Faustregeln bei Winterreifen:

• Reifenwechsel "von O bis O", was bedeutet, dass jeweils zu Ostern und im Oktober der Reifenwechsel ansteht.

• Winterreifen sollten eine Profiltiefe von etwa 4 mm haben. Das entspricht ungefähr dem silbernen Rand einer 2-Euro-Münze. Verschwindet der Münzrand an verschiedenen Stellen im Reifenprofil, ist das Profil tief genug. Zwar sind nach StVZO auch Winterreifen mit einer Profiltiefe von bis zu 1,6 mm zugelassen, allerdings ist das sehr knapp bemessen und macht einem merklichen Fahrunterschied auf einer schneebedeckten Straße aus.

Wichtig: M + S Reifen (Matsch und Schnee) ohne das Alpin-Symbol gelten seit der letzten Gesetzesanpassung nicht mehr als Winterreifen. Eine Übergangsfrist bis zum 30. September 2024 gilt für Reifen, die nach dem 31. Dezember 2017 hergestellt worden sind.

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2. Autobatterie prüfen

Laut der aktuellen Pannenstatistik des ADAC ist die Autobatterie mit 41,8 Prozent der häufigste Pannenverursacher. Vor allem bei kälteren Temperaturen haben es Autobatterien schwer. Aufgrund der Kälte braucht der Motor mehr Leistung, um zu starten, aber gleichzeitig laufen die chemischen Prozesse in der Autobatterie langsamer ab. Ältere Autobatterien können dann weniger Strom erzeugen und das Auto springt im schlimmsten Fall gar nicht erst an.

Die Haltbarkeit von Autobatterien liegt etwa bei 4 bis 5 Jahren. Bei entsprechender Pflege können sie allerdings deutlich älter werden. Ältere Batterien sollten in der Werkstatt getestet werden. Das ist oft kostenlos und kann mit dem Reifenwechsel erledigt werden. Schwache Batterien können so rechtzeitig ersetzt werden.

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3. Scheibenfrostschutz nachfüllen

Scheibenfrostschutzmittel im Scheibenwischwasser verhindert, dass Pumpe und Spritzdüsen zufrieren. Durch Schneematsch auf den Straßen wird die Scheibenwaschanlage im Winter öfters gebraucht, weshalb es sich empfiehlt, stets eine Ersatzflasche Scheibenfrostschutz (Auf Amazon bestellen / ANZEIGE) im Auto zu haben.

4. Scheibenwischer prüfen

Alte Scheibenwischer hinterlassen oft Schlieren auf der Scheibe. Bedenkt man, dass die Scheibenwischer vor allem im Winter im Dauereinsatz sind, sollten Sie abgenutzte Scheibenwischer zeitnah gegen Neue austauschen und so für mehr Durchblick und Sicherheit im Winter sorgen.

Tipp: Scheibenwischer halten in der Regel etwa 2 Jahre. Je besser Sie Ihre Scheibenwischer pflegen, umso länger halten sie. Im Winter ist das Festfrieren an der Scheibe über Nacht die größte Belastung für die Scheibenwischblätter. Eine Autoscheibenabdeckung, die zwischen den Türen eingeklemmt wird, verhindert nicht nur das Vereisen der Frontscheibe, sondern verlängert auch die Lebensdauer Ihrer Scheibenwischer.

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5. Kühlerfrostschutz nachfüllen

Um das Auto winterfest zu machen, muss sich zum einen ausreichend Kühlflüssigkeit in der Kühlanlage befinden und zum anderen sollte diese mit Frostschutzmittel versehen sein. Meist wird die Flüssigkeit in Werkstätten im Rahmen von Serviceterminen automatisch aufgefüllt und mit Frostschutz versehen. Wenn Sie selber Kühlflüssigkeit in Ihrem Auto nachfüllen, sollten Sie auf folgende Dinge achten:

  • Nur vom Hersteller vorgeschriebenes Kühl- bzw. Frostschutzmittel verwenden.
  • Nur mit destilliertem Wasser mischen.
  • Nur bei kaltem Motor nachfüllen.

Die gängigen Frostschutzmittel gewährleisten einen Frostschutz bis minus 25 Grad, was in unseren Breitengraden völlig ausreichend ist.

6. Türschlösser prüfen

Bei den winterlichen Minusgraden kann es auch vorkommen, dass das Türschloss zufriert. Da die meisten Autos heute aber über eine Zentralverriegelung verfügen, wird eher der zugefrorene Türgriff ein Problem. Ein Türschlossenteiser gehört zur Standard-Ausrüstung im Winter, sofern sich dieser nicht im Handschuhfach befindet. Sprühen Sie damit oder mit einem entsprechendem Pflegespray Schloss- und Griffspalten ein und beugen Sie somit einem Zufrieren vor.

Tipp: Ist ihr Schlüssel einmal in den Schnee gefallen, sollten Sie diesen gut trocknen, bevor Sie ihn in das Türschloss stecken. Ist erst einmal Feuchtigkeit im Türschloss, wird ein Zufrieren immer wahrscheinlicher.

7. Türdichtungen reinigen

Ebenfalls ein häufiges Problem im Winter sind zugefrorene Türen. Wenn Sie Ihr Auto winterfest machen, sollten Sie deswegen unbedingt auch die Türdichtungen reinigen und mit einem Gummipfleger, Silikonöl oder Talkum-Spray behandeln. Saubere und trockene Gummidichtungen verhindern das Festfrieren der Autotüren.

8. Motoröl wechseln

Durch die fallenden Temperaturen wird auch das Motoröl dickflüssiger. Angesammelte Rückstände im Motoröl und ein allgemein niedriger Ölstand fördern dies. Ein regelmäßiger Ölwechsel ist daher wichtig, damit Ihr Auto winterfest bleibt. Bei extremen Minusgraden kann sich ein Nachfüllen mit Winteröl lohnen. Diese Öle haben eine niedrigere Viskosität (W) und somit eine höhere Fließfähigkeit bei niedrigeren Temperaturen.

9. Beleuchtung einstellen

Im Winter ist es wesentlich länger dunkler. Prüfen Sie deswegen Ihre Scheinwerfer auf Funktion (auch Abblendlicht und Fernlicht) und reinigen Sie die Lichter regelmäßig, damit Sie gut gesehen werden. Dunkler Schneematsch kann bereits nach kurzer Fahrzeit die Leuchtkraft Ihrer Scheinwerfer um die Hälfte reduzieren.

10. Lack vorbereiten

Tiefen Temperaturen und aggressives Streusalz belasten vor allem den Lack. Machen Sie Ihr Auto winterfest, indem Sie auch Ihren Autolack auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Am meisten freut sich Ihr Autolack im Oktober über eine leichte Politur und eine Wachspflege. Eine gute Wachspflege hält in der Regel 3 bis 6 Monat auf dem Lack. So kommt ihr Autolack perfekt durch die kalten Wintermonate.

11. Die richtige Winterausrüstung

Um die täglichen Herausforderungen des Winteralltags gut zu meistern, ist das Equipment besonders wichtig. Folgende Dinge sind im Winter besonders nützlich:

  • Eiskratzer (evtl. mit Handschuhen): Der Eiskratzer (hier auf Amazon bestellen / ANZEIGE) gehört zur Grundausstattung im Winter und sollte in keinem Auto fehlen. Handschuhe sind beim Kratzen von Eis ebenfalls recht praktisch.
  • Türschlossenteiser: Im Fall der Fälle kann ein Türschlossenteiser viel Zeit sparen. Dieser sollte allerdings nicht unbedingt im Handschuhfach deponiert werden.
  • Scheibenabdeckung: Eine Scheibenabdeckung (hier auf Amazon bestellen / ANZEIGE) spart morgens Zeit, da man nicht kratzen muss und schont zusätzlich die Scheibenwischer.
  • Scheibenenteiser: Ein Scheibenenteiser spart beim morgendlichen Kratzen ebenfalls Zeit und sorgt für schnellen Durchblick.
  • Schwamm bzw. Antibeschlagtuch: Für die schnelle und anhaltende Reinigung von beschlagenen Innenscheiben.
  • Handfeger: Um großflächig und schnell Schnee vom Auto zu beseitigen.
  • Starthilfekabel: Schwache oder gar leere Autobatterien sind vor allem im Winter die Pannenursache Nummer 1. Mit einem Starterkabel können Sie sich und anderen Starthilfe geben.
  • Ersatz-Frostschutzmittel: Die Scheibenwaschanlage des Autos wird im Winter durch Schneematsch öfters gebraucht. Ersatz-Frostschutzmittel ist daher besonders nützlich.
  • Entfeuchterkissen: Ein Entfeuchtungskissen (hier auf Amazon bestellen / ANZEIGE) reduziert die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Autos und beugt beschlagenen Scheiben besser vor.

Für alpine oder allgemein längere Fahrten sollten Sie an folgende Utensilien für Ihre Winterausrüstung denken:

  • Schneeketten
  • Schneeschaufel
  • Taschenlampe
  • Decke
  • Evtl. Ersatzkanister

12. Winterdiesel

Da im normalen Diesel Paraffine bei niedrigen Temperaturen bereits um den Gefrierpunkt kristallisieren und dies dazu führen kann, dass die Kraftstoffzufuhr zum Motor unterbrochen wird, werden dem Diesel im Winter bereits bei der Produktion Hilfsstoffe für eine verbesserte Kälteresistenz zugegeben. In der Regel stellen Tankstellen ab Oktober auf Übergangsdiesel und ab Mitte November auf Winterdiesel (mehr zum Thema in diesem Artikel) um. Dieser ist dann für Temperaturen bis minus 10 bzw. bis minus 20 Grad geeignet. Wenn Sie also wenig fahren, sollten Sie zu Herbstbeginn den Tank erst wieder im Oktober halbvoll und im November volltanken.