„Ein Glückskind“ vom 21. April 2015 Foto: StZ

Die Autorin Julia Bayer wird für ihre Geschichte „Glückskind“ mit dem diesjährigen Journalistenpreis der Diakonie Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der Text handelt von Bernhard Heitz dessen Gesicht nach einem Flugzeugabsturz vor 19 Jahren völlig entstellt ist.

Stuttgart/Karlsruhe - Der renommierte Journalistenpreis, den die Diakonischen Werke Baden und Württemberg traditionell gemeinsam ausschreiben, geht in diesem Jahr unter anderem an Julia Bayer für ihre in der Stuttgarter Zeitung erschienene Reportage „Glückskind“. Darin erzählt sie die Geschichte des leidenschaftlichen Piloten Bernhard Heitz aus Weilheim an der Teck (Kreis Esslingen), der sowohl einen Flugzeugabsturz in der kanadischen Wildnis als auch das anschließende Flammeninferno überlebt hat. Sein Gesicht ist seitdem bis zur Unkenntlichkeit entstellt, seine Seele hat kaum Schaden genommen.

Julia Bayer Foto: privat

Nach dem Unfall setzt er sich für die Belange von Feueropfern ein und wird Präsident der World Burn Foundation. Sich selbst bezeichnet er in der Geschichte, die auf der Reportagenseite der Stuttgarter Zeitung veröffentlicht wurde, als „Glückskind“. Julia Bayer, Jahrgang 1986, war bis Anfang dieses Jahres freie Journalistin für die StZ und arbeitet jetzt in der Werbeagentur Jung von Matt/Neckar in Stuttgart.

Der Diakonie Journalistenpreis in der Sparte „Fernsehen“ geht an Joachim Auch und Esther Saoub vom SWR. Ihre Reportage „Samias Rettung“ schildert das Schicksal einer minderjährigen Jesidin aus dem Irak, die in IS-Gefangenschaft geriet, freigekauft wurde und über ein Rettungsprogramm nach Deutschland kam. Sandra Müller und Katharina Thoms von SWR 2 erhalten den Preis für eine Hörfunk-Reportage, in der sie beschreiben, wie sich nach der Ankunft von Asylsuchenden die Stimmung im schwäbischen Meßstetten verändert. Katharina Jansen von SWR 3 wird für ihren Hörfunk-Kurzbeitrag „Seelenschatten“ über Depression geehrt.

Erstmals vergibt die Diakonie auch einen Preis in der Sparte „Online“, und zwar für die crossmediale Webdoku „Terror von Rechts“ von Marion Dilg von SWR Online. Mit dem Sonderpreis „Flüchtlingsarbeit“ wird Nadja Odeh ausgezeichnet. Für das Magazin „Chrismon“ und den SWR Hörfunk hat sie die Arbeit zahlreicher Ehrenamtlicher beleuchtet.

Insgesamt vergibt die Diakonie Preisgelder in Höhe von 13 500 Euro. In diesem Jahr wurden 140 Beiträge eingereicht. Die Jury besteht aus Redakteuren von Zeitungen, Funk und Fernsehen, Wissenschaftlern sowie Vertretern der Diakonie.

Die preisgekrönte Reportage finden Sie hier: http://stzlinx.de/glueckskind