Mona Schneider bekam die Auszeichnung von Horst Stammler, dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Stuttgart. Foto: factum/Granville

Die 46-Jährige fährt seit zehn Jahren und erhält den Titel bereits zum dritten Mal. Sie mag große Fahrzeuge und den Umgang mit ihren Fahrgästen.

Ditzingen - Sie findet alles faszinierend, was groß ist und ein Steuerrad hat – ob landwirtschaftliche Maschine, Lastwagen, Omnibus auf Gummi- oder Schienenbus auf Stahlrädern. Schon mit 18 hat sie im heimischen Siebenbürgen den ersten Führerschein für ein Großfahrzeug gemacht, „im Rahmen der Ausbildung zur Kraftfahrzeugmechanikerin für landwirtschaftliche Geräte“. Ein Jahr später, 1991, kam sie in die hiesige Gegend und lernte einen weiteren Beruf. Dann nochmals ein Umsatteln: Seit zehn Jahren fährt Mona Schneider Linienbusse im Strohgäu. Für Omnibusverkehr Ruoff (OVR) ist sie von dessen Standort Hemmingen aus abwechselnd auf acht Linien zwischen Vaihingen, Hemmingen und Korntal sowie zwischen Leonberg und Schwieberdingen unterwegs. Zuvor war sie einige Jahre lang als Fahrzeugführerin auf der Strohgäubahn unterwegs. „Busfahren ist besser“, meint die Mutter zweier erwachsener Kinder, „da hält das Fahrzeug sofort, wenn ich auf die Bremse trete, die Eisenbahn braucht länger. Und ich bin stets mit den Fahrgästen im Kontakt.“

Busfahrer-Wahlen seit 2004

Die haben sie nun bereits zum dritten Mal zur „Busfahrerin des Jahres“ im Kreis Ludwigsburg gekürt. Diese Wahlen finden alljährlich in Stuttgart und den vier Landkreisen drumherum statt. Die Verantwortlichen des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) räumen zwar ein, dass sie mit dieser Aktion seit 2004 einmal im Jahr den Bus als öffentliches Verkehrsmittel ins Gespräch bringen wollen. Trotzdem aber wollen sie damit auch die Menschen würdigen, die jeden Tag am Steuer Verantwortung übernehmen – bei großem Stress auf der Straße.

Mona Schneiders Frühschicht beginnt um 4 Uhr im Hemminger Betriebshof von OVR. Vor der ersten Runde checkt sie einige Busse. Den Ditzinger Busbahnhof fährt sie oft an, er ist ein Knotenpunkt für den Nahverkehr im Strohgäu und im südlichen Kreis Ludwigsburg. Jeder zweite Fahrgast der S-Bahn steige hier auf ein weiteres Verkehrsmittel um, sagt Horst Stammler vom VVS, viele davon auf den Bus.

Ein Parkhaus für Fahrräder wird gebaut

Es gebe weitaus mehr Angebote, betonte der Bürgermeister Ulrich Bahmer. Ein Rad-Parkhaus wird im zweiten Bauabschnitt des Bahnhof-Umbaus demnächst entstehen, Leihfahrräder stehen ebenso zur Verfügung wie Autoparkplätze. „Wir haben alles und brauchen nur noch einen Flughafen“, sagt der zweite Mann im Ditzinger Rathaus lachend. Der neue Omnibusbahnhof ist so gut aufgestellt, dass auch Busfahrer ihn gerne ansteuern – nicht nur, weil sie da in einer Pause ihre Einkäufe erledigen könne, sagt Mona Schneider lachend. Dann muss sie aber wieder in den Bus, zum Arbeiten – und Fahren.