Reinhard Strecker, Initiator der Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“, 1960 mit den Kladden, die in der Schau gezeigt wurden. Foto: Archiv Strecker Foto:  

Die Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“ sorgte vor 60 Jahren für Furore – zu einer Zeit, als noch kaum jemand im Nachkriegsdeutschland an Aufarbeitung dachte.

Karlsruhe - Den Karlsruher Ludwigsplatz trennen nur 200 Meter vom Bundesgerichtshof und 400 Meter vom Bundesverfassungsgericht. Am Rand liegt ein Gebäude, das zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Münchener Jugendstilarchitektur erbaut wurde – und in dem lange Zeit ausschließlich Münchner Bier im Ausschank war. Zum Krokodil hieß die Gaststätte. In der Weimarer Zeit sollen hier mehrfach Persönlichkeiten wie Gustav Stresemann oder Winifred Wagner zu Gast gewesen sein, so berichtet es jedenfalls das Karlsruher Stadtarchiv.